Pressekonferenz Federico Balzaretti (Irdning, 8.8.2012)

 

Wieso die Roma?

„Als mir Zamparini mitgeteilt hatte, dass die Roma an mir dran ist, habe ich mich mit meiner Familie unterhalten und habe das Angebot sofort angenommen. Zamparini selbst wusste es: falls ich gehen würde, dann bloss zur Roma.“

 

Du kennst die Spieler der Roma. Wie schätzt du das Potential ein?

„Das ist ein Team mit riesigem Potential und einem Umfeld, das grosse Träume hat, wie es auch sein sollte. Der Verein hat enorm viel investiert in den letzten zwei Jahren. Sich Ziele zu setzen ist schwer, man muss sich ins Team integrieren, dazu ist der Trainer neu. Das Wichtigste ist es, sich dabei zu amüsieren, gut zu spielen und die Fans glücklich zu machen.“

 

Was hatte Einfluss auf die Wahl?

„Rom ist eine fantastische Stadt, die Verbindung zu Paris, wo meine Familie lebt, ist gut. Zudem könnte meine Frau auch in Rom arbeiten. Im Gespräch mit Zamparini waren wir uns nach fünf Minuten einig über meinen Wechsel zur Roma. Entscheidend waren auch die Ambitionen der Roma, gute Leistungen liefern und gewinnen zu wollen: das deckt sich mit meinen persönlichen Ambitionen.“

 

Du hast dich sofort gut eingefügt. Du spielst auf der linken Seite, könntest du auch auf der rechten Seite spielen?

„Sich in eine solche Gruppe zu integrieren ist einfach. Wie Zeman haben wir alle eine sehr ähnliche Vision des Fussball-Spiels, die Grenzen der Verbesserung sind nach oben hin offen. Auf der rechten Seite? Das habe ich in meiner Karriere schon oft gespielt, aber auch wenn es anders ist als auf der linken Seite, wäre das kein Problem. Von 20 Assists von Totti werde ich 20 Mal höher stehen als es für meine Position üblich ist: ich möchte eine gute offensive Leistung abliefern, das dürfte auch dem Spielstil des Trainers entsprechen. Aber die Tatsache, auch offensiv tätig zu sein heisst nicht, dass ich nicht verteidigen muss. Wir werden wohl höher stehen in der Abwehr. Jeder besitzt eine persönliche Weise, den Fussball zu sehen, das ist nun mal die Art unseres Trainers. Er hat, überall wo er war, für Euphorie gesorgt, das hoffen wir auch für uns hier.“

 

Könntest du auch auf der Position des rechten terzino spielen?

„Rechts habe ich auch an der EM gespielt, ebenso bei Juventus und Torino. Das ist kein Problem.“

 

Hast du dich auch für die Roma entschieden, weil die Roma keine europäischen Wettbewerbe absolvieren muss?

„Das ist nicht wahr, das war kein Grund. Im Gegenteil: das Ziel von uns allen ist es, sich schnellst möglichst wieder für die europäischen Wettbewerbe zu qualifizieren.“

 

Du hättest auch zum PSG wechseln können.

„Das ist eine lange Geschichte. Die Möglichkeit dazu gab es vor einem Jahr, aber der Deal ist geplatzt wegen Problemen zwischen den beiden Vereinen.“

 

Hat es dich überrascht, dass du erst mit 30 den definitiven Schritt im Fussball erst mit 30 geschafft hast?

„Ich bin nicht der Ansicht, dass das so ist. Meine Karriere bis hierhin war toll, alles immer Schritt für Schritt aufgebaut. Ich bin jetzt bei einem der wichtigsten Teams, dieser Aufbau hat mich zu dem gemacht, der ich jetzt bin.“

 

Befindet sich diese Roma deiner Ansicht nach auf dem Niveau der grossen Teams?

„Was die Qualität betrifft, ja, aber das müssen wir auf dem Platz zeigen. Wir müssen viel und hart arbeiten, uns gut als Team vereinen, unser Gleichgewicht finden und das tun, was der Trainer von uns verlangt. Wir müssen aber auch bereit sein, mögliche Kritiken zu akzeptieren, es ist eine Charaktersache, dem Druck Stand zu halten.“

 

Wie kommst du mit den Trainingsmethoden von Zeman zurecht und was hat er auf dich für einen Eindruck gemacht als Mensch?

„Extrem schwer, am Abend sind wir fix und fertig, wir sind sogar zu erschöpft um zu telefonieren. Aber wir wissen alle, dass man mit Zeman an der Bande auf dem Platz „fliegt“. Man muss sich zwar daran gewöhnen, aber es kann ja sein, dass das Team in der 85. Minute einen Gang hochschalten muss, dafür benötigen wir das. Schmerzen sind vorhanden, wir sind noch nicht brillant aber das ist normal. Menschlich gesehen ist er eine sehr einfache Person, immer verfügbar und offen. Er ist kein Mann vieler Worte, aber genau das gefällt mir sehr gut.“

 

Deine Gedanken zu Piris und Dodò?

„Piris ist enorm schnell, er ist jeweils 30 Meter vor mir am Ziel. Er ist eher klein, hat aber einen starken Eindruck auf mich hinterlassen und besitzt komplett andere Charakteristiken als ich: ich bin positiv überrascht. Wir teilen uns das Zimmer, er versucht, die Sprache zu lernen und sich einzubringen. Er ist dabei, sich gut in die Gruppe zu integrieren. Und trotz der Ernshaftigkeit, die in der Gruppe herrscht, umgibt uns eine lockere Atmosphäre. Man hat den Eindruck, als sei diese Gruppe schon lange zusammen, und das ist enorm wichtig. Was Dodò betrifft warte ich noch, bis ich ihn habe spielen sehen, aber alle haben mir bisher gesagt, dass es sich um einen starken Spieler handelt. Da ich älter bin, werde ich ihm den einen oder anderen Trick beibringen was die SerieA betrifft, um ihn zum stärksten Spieler zu formen, denn dazu hat er offensichtlich das Potential.“

 

Wie wichtig ist es, Totti und De Rossi an deiner Seite zu wissen?

„Das ist fundamental. Ich bin ein einfacher Mensch und Spieler, ich spiele mit Timing und in die Tiefe. Dafür benötige ich Spieler von einer gewissen Qualität, die mich im richtigen Augenblick lancieren. Ich werde nie drei Gegenspieler ausdribbeln, ich kümmere mich um den ersten und ziehe dann los.“

 

 

Übersetzt aus dem Italienischen. Quelle: Pressekonferenz/forza-roma.com

 

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