Claudio Fenucci: „Heute stellen wir die letzte Verpflichtung vor, ein Spieler, der nach einer langen Verhandlung zu uns gestossen ist mit einigen speziellen Vertragsfaktoren: eine zeitlich begrenzte Leihe mit einer Kaufpflicht beim Erreichen von mindestens 8 Einsätzen zu je 45 Minuten. Es ist eine weitere Investition, die der Verein getätigt hat, ein weiterer Schritt im Projekt, das letzte Saison begonnen hat mit der Verpflichtung von jungen Talenten, die bereits in der vergangenen Saison ihren Beitrag geleistet haben. Der Verein möchte eine zukunftsorientierte Mannschaft aufbauen. Marquinhos ist sehr jung, Jahrgang 1994. Bei Corinthians galt er als Nachfolger von Castàn, und genau aus diesem Grund war es schwierig, ihn zur Roma zu holen. Der ganze Deal fand statt mit dem Einverständnis von Zeman, der die Charakteristiken des Jungen sehr gut kennt.“
Herzlich willkommen in Rom. Fühlst du dich schon einsatzbereit? Wieso hast du dich für die Roma entschieden?
„Vielen Dank für die Begrüssung. Ja, ich fühle mich bereits einsatzbereit und habe die Roma ausgewählt, weil ich glücklich war über das von der Roma gezeigte Interesse an mir und ihren Willen, mich unbedingt verpflichten zu wollen. Ich bin hier zu einem der wichtigsten europäischen Clubs gestossen.“
Was hat Zeman zu dir gesagt um dich zu überreden, hierher zu kommen?
„Er hat mir mitgeteilt, dass ihm mein Spielstil gefällt, dass ich wichtig sein würde für sein Team und dass es wichtig sei für meine Karriere, nach Italien zu kommen um zu spielen.“
Du hast deine Karriere im Mittelfeld begonnen. Wie und wann kam es zum Positionswechsel in die Abwehr?
„Ja, ich habe im Mittelfeld begonnen, aber nun spiele ich bereits seit langem in der Abwehr und bin auch als Verteidiger verpflichtet worden. Zeman hat mich vor allem in den U17 Spielen der Nationalmannschaft beobachtet, wo es mir sehr gut lief.“
Wie würdest du dich beschreiben? Warst du überrascht vom Interesse der Roma?
„Ich habe ein gutes Stellungsspiel im Mittelfeld, verfüge über eine gute Spielübersicht, Geschwindigkeit, Antizipation sowie ein guter Spielaufbau. Ich glaube, das Interesse der Roma gründete vor allem aufgrund der guten Leistungen meinerseits in der Liga- und Nationalmannschaft. Meiner Ansicht nach entsprechen meine Eigenschaften dessen, was Zeman für einen Spieler seines Teams erwartet.“
In welchem Punkt musst du dich noch verbessern? Weisst du, dass die Fans von Corinthians aufgrund deines Verkaufes auf die Barrikaden gestiegen sind?
„Ich muss mich noch in vielen Punkten verbessern, auch um mich persönlich zu verbessern. Ich denke, ich werde mich schnell anpassen, da der italienische Fussball dem brasilianischen stark gleicht: immer offensiv auf der Suche nach dem Torerfolg. Die Fans von Corinthians hatten mir gegenüber immer schon eine starke Zuneigung gezeigt, sie werden meinen Transfer zu einem der wichtigsten Vereine verstehen.“
Lagen dir nich andere Angebote von anderen europäischen Vereinen vor?
„Nein, zumindest weiss ich nichts davon. Falls doch, weiss das bloss mein Berater, aber das Angebot der Roma war von Anfang an attraktiv und ich habe auch sofort zugesagt.“
Was erwartest du dir von der italienischen Liga?
„Ich habe mich mit den anderen Brasilianern unterhalten, die hier spielen wie Taddei. Man hat mir berichtet, dass ein hoher Kunkurrenzkampf herrscht, auch unter den kleineren Teams. Etwa so wie in Brasilien.“
Die Roma setzt sehr auf brasilianische Spieler. Hat sich die brasilianische Liga qualitativ stark weiterentwickelt? Hattest du das Gefühl, dass Corinthians nicht auf dich setzt, als sie dich ziehen liessen?
„Ja, die brasilianische Liga hat sich gut und stark entwickelt, aber das Niveau in Europa ist höher, deshalb habe ich beschlossen, herzukommen. Die Tatsache, hier auf mehrere südamerikanische Spieler zu stossen, wird mir sicher helfen. Corinthians wollte, dass ich bleibe, aber entscheidend war am Ende mein Wille. Ich bekam wenig Einsatzzeit und so hielt ich es für das beste, hierher zu wechseln. Und das haben sie verstanden.“
Gibt es einen Spieler, der dich inspiriert? Welche Ziele hast du dir gesetzt?
„Ich inspiriere mich am besten Verteidiger der Welt, Thiago Silva. Ich weiss, es wird schwer, aber mein Ziel ist es, mir bei der Roma einen Platz zu erarbeiten. Ein weiteres Ziel ist es, die Roma bei ihrem Ziel nach der Meisterschaft zu unterstützen.“
Du fühlst dich deiner Familie sehr verbunden. Wird sie hier bei dir in Rom verbleiben?
„Ja, ich fühle mich sehr wohl bei ihr. Wenn ich mal nicht Spiele oder nicht trainiere, verbringe ich meine Zeit mit meiner Familie. Mein Vater und mein Bruder sind bereits hier, meine Mutter arbeitet noch und wird im nächsten Jahr herkommen. Ich möchte hier ein Haus und mit ihnen zusammen sein.“
Rechts oder links?
„Ich spiele rechts, aber ich kann auch links spielen.“
Hast du jemals mit Castàn gespielt und wie hast du dich dabei mit ihm verstanden? Mit wem verstehst du dich besser: Castàn oder Burdisso?
„Mit Castàn habe ich ich bereits zusammen gespielt und wir haben uns gut verstanden. Mit wem der beiden ich spiele, interessiert mich nicht: beides sind tolle Verteidiger und arbeiten professionell. Die beiden haben mich in den letzten Tagen unterstützt. Ich muss mir meinen Platz erarbeiten.“
Kannest du Rom und die Roma bereits? Welchen Eindruck hattest du von Totti und Zeman?
„Rom kannte ich nicht, ich bin zum ersten Mal in Europa und bin beeindruckt von den Monumenten und der Kultur. Die Meisterschaft verfolge ich bereits seit längerem und ich denke, es wird einfach werden.“
Übersetzt aus dem Italienischen. Quellen: Pressekonferenz/forza-roma.com