Fühlst du dich wie einer der älteren Spieler, den die jungen Spieler als Beispiel nehmen sollten?
Sie müssen mich nicht als Beispiel nehmen, nein. Aber ich versuche all das, was ich gelernt habe, den Jungen weiterzugeben. Einige lernen schnell und gut, bei anderen Spielern geht es bei einem Ohr rein und beim anderen wieder raus…Alessandro hat, wie ich schon damals festgestellt hatte, bereits sehr gute Leistungen während der Vorbereitung gezeigt und in Mailand hat er das jetzt bestätigt.
Woher nimmst du deine Gelassenheit?
Der Fussball hat mir immer all das beschert, was ich mir gewünscht habe. Meine Familie, meine Freunde und meine Partnerin sorgen dafür, dass ich den Tag mit einem Lächeln auf den Lippen verbringe. Mein Leben ist sehr stabil, wenn ich herkomme (Trigoria, Anm.d.Red.), arbeite ich hart und gebe ich mein Bestes. Ob ich dann spiele oder nicht, das entscheidet der Trainer, und die habe ich alle respektiert. Ich halte mich bereit für den möglichen Einsatz.
Sich nie über eine Entscheidung des Trainers aufzuregen: ist das für einen Fussballspieler überhaupt möglich?
Für mich schon, ja, denn mich umgeben Menschen, die für Gelassenheit sorgen. Ich verfüge über viel Erfahrung, im Fussball gibt es für jeden Platz. Aber man muss auf die eigene Chance warten.
Wie kommst du mit deiner Rolle als tiefstehender, defensiver Aussenverteidiger zurecht?
Auch in Brasilien habe ich alle Rollen ausgeübt. Ich fühle mich wohl in meiner Rolle, ich trainiere und höre nie auf, Dinge zu lernen.
Besser links oder rechts?
Als Verteidiger darfst du dir keinen Fehler erlauben: links fühle ich mich wohler, weil ich als Linksfüsser besser agieren kann. Aber auf der rechten Seite ist es nicht vollkommen unterschiedlich, und dazu kommen meine Teamkollegen, die mich stets unterstützen.
Bis wohin kann es diese Roma bringen?
Wir haben eine grossartige Vorbereitung hinter uns, zweimal in der Woche haben wir ein doppeltes Training und wir bereiten uns auf jedes Spiel akribisch vor. Wir können uns tolle Genugtuung erarbeiten.
Am Sonntag kommt es zum Spiel gegen Bologna…
Wer gegen die Roma spielt, gibt immer mehr. Wir müssen nach dem Sieg in Mailand auf dem Teppich bleiben und dürfen nicht abheben.
Dein Verhältnis zu Zeman?
Sehr gut, genau so wie mit allen vorangehenden Trainern. Ich trainiere und geben dabei mein Bestes, ohne dabei viele Worte zu verlieren. Das liegt mir nicht.
Wie schätzt du die neuen Brasilianer der Roma ein? Vielleicht ruhiger als ihre Vorgänger?
Sie sind alle unterschiedlich. Ihre Vorgänger waren vielleicht reifer, die aktuellen Brasilianer sind noch dabei, sich an alles zu gewöhnen.
Dodò?
Als Person ist er sehr still und ruhig. Als Fussballer habe ich bisher wenig gesehen wie ihr alle auch, aber in den Trainings zeigt er vollen Einsatz und uns allen tut es leid für ihn, dass sich seine Genesung in die Länge zieht. Aber er macht Fortschritte, er absolviert auch den physischen Teil des Trainings.
Welches ist deine grösste Genugtuung nach 8 Jahren bei der Roma?
Abgesehen vom Tor im Derby denke ich an das Tor in Madrid, am Tag vor meinem Geburtstag. Dann folgen die Coppe Italie und die Supercoppa, aber das soll es noch nicht gewesen sein. Ich hoffe, noch etwas Prestigeträchtigeres zu erreichen, um den Fans, die uns immer folgen, eine noch grössere Genugtuung zu verschaffen.
Totti hat gesagt, du gehörst zu den technischsten Spielern, die er je kennengelernt hat…
Das, was er sagt, zählt nicht, schliesslich ist er mein Freund (lacht, Anm.d.Red.). Ich bevorzuge es, durch ein Tor aufzufallen oder durch einen Spielzug, der dem Team nützt, als durch eine persönliche Aktion. Der Fussball in Italien ist sehr physisch bestimmt, der Raum, der einem zur Verfügung gestellt wird, ist klein: ich versuche, auf einfache, simple Weise zu spielen.
Übersetzung aus dem Italienischen. Quellen: Interview Roma Channel