In diesen Tagen der Länderspiele gaben Ihre Aussagen über De Rossi und Osvaldo zu reden, in denen Sie behauptet haben, dass sich beide mehr um sich selbst kümmern würden anstatt um die Mannschaft. Wollen Sie jetzt, ein paar Tage später, irgendetwas hinzufügen? Nein, nichts. Ich habe das gesagt, was ich gesagt habe und dazu stehe ich. Ich bin froh darüber, dass die beiden gut darauf reagiert haben. Abgesehen von den Leistungen im Nationalteam, die sicherlich positiv einzustufen sind, aber das gilt für alle Spieler, die zuletzt nicht gespielt haben. In diesen Tagen haben alle gute Leistungen abgeliefert.
Haben Sie sich unter vier Augen mit den Spielern unterhalten?
Nein, haben wir nicht.
Fürchten Sie nicht, dass durch die Geschichte nicht wieder der Transfermarkt aktuell wird? Viele Trainer haben eine Schwäche für De Rossi und in letzter Zeit hat sich die Beziehung zwischen Ihnen und De Rossi…Glauben Sie nicht, dass sich die Beziehung zwischen Ihnen und De Rossi in Bezug auf die Kommunikationn verändern könnte?
Nein, das fürchte ich nicht. Ich weiss, dass De Rossi einen langfristigen Vertrag besitzt und bei der Roma bleiben möchte, es gibt keine Probleme. Die Tatsache ist eine andere: von wichtigen Spielern verlange ich mehr.
Zur Taktik. Gestern hat Pjanic gesprochen und gesagt, dass seine Lieblingsposition die ist, die er in der Nationalmannschaft innehat: direkt vor der Abwehr, wo er direkt im Spielgeschehen involviert ist. Bei der Roma muss er sich stattdessen anpassen. Schätzen Sie Tachtsidis, den Sie als Spielmacher einsetzen, stärker ein als Pjanic und De Rossi auf dieser Position?
Abgesehen davon, dass die Nationalmannschaft nur 6-7 Spiele pro Jahr absolviert, sind es hier um die 40 Spiele im Jahr. Die Rollen in der Nationalmannschaft und die des Vereins sind verschieden. Sicherlich ist Pjanic ein Spielmacher, aber in meinem Team ist er nicht geeignet dafür, auf dieser Position zu spielen. Er hat andere Qualitäten, die das Team mehr unterstützen.
Sie haben sich zufrieden gezeigt mit den Reaktionen der Spieler: erwarten Sie sich morgen gegen Genoa eine Reaktion der ganzen Mannschaft? Kann das Spiel die entscheidende Wende bringen?
Jedes Spiel ist das entscheidende Spiel. Auch wenn es einem nicht immer gelingt, ich erwate mir als Trainer natürlich immer eine positive Reaktion. Ich bin zuversichtlich und hoffe, dass die Mannschaft Lust hat, sich dem Spiel zu stellen und sich durchsetzen möchte.
Glauben Sie nicht, dass ein mögliches negatives Resultat gegen Genoa die Ambitionen der Roma auf die oberen Plätze der Tabelle endgültig begraben?
Das glaube ich nicht, es gilt noch viele Spiele auszutragen, noch mehr als 30. Es gab bereits viele Fälle, in denen eine Mannschaft zuerst zurückgebunden war und später nochmal zurückgekehrt sind, z.B. Juventus letztes Jahr: viel Rückstand auf Milan und dann doch noch aufgeholt.
Wie erklären Sie sich die Leistungsunterschiede von De Rossi zwischen der Nationalmannschaft und der Roma? De Rossi verhält sich in der Nationalmannschaft anders: glauben Sie nicht, dass das ständige sich-anpassen Probleme mit sich bringt?
Die Leistung in der Nationalmannschaft wird wegen der beiden Treffer derart stark eingestuft. Um die Tore zu erzielen, hat er im Strafraum den Kopfball versucht: das müsste er eben auch bei uns versuchen.
Dann macht er also bei der Roma nicht das, was er in der Nationalmannschaft tut?
Ich wiederhole mich: die beiden Teams sind verschieden aufgebaut. Aber wenn er grössere Qualitäten besitzt als andere, muss man versuchen, diese zu nutzen.
Burdisso hat Rückenprobleme, Castán ist ebenfalls angeschlagen. Gibt es nun Probleme, die Verteidigung aufzustellen? Oft haben Sie auch die beiden jungen Romagnoli und Marquinhos versucht: wird man früher oder später die beiden zusammen in der Innenverteidigung sehen?
Castán hat einen leichten Schlag erhalten und sollte wieder einsetzbar sein. Für die beiden Jungen hoffe ich es, denn beide verfügen über viel Qualität.
Wie steht es um Dodò? Macht er Fortschritte?
Fortschritte gibt es insofern, dass er immer etwas mehr am Training der Gruppe teilnehmen kann, aber es reicht halt noch nicht. Ich denke, er liegt im Augenblick bei 50%.
Zu Lamela. Ende August haben Sie behauptet, dass er wenig von dem verstanden hätte, was Sie wollen. Jetzt sind zwei Monate vergangen, in denen er zwei Tore erzielt hat, ganz unterschiedlich voneinander: das erste mit dem Ball am Fuss von ausserhalb des Strafraumes, das andere durch den Vorstoss in den Strafraum. Welche der beiden Bewegungen erwarten Sie von Lamela? Haben Sie die Worte von Prandelli gestört?
Über Lamela bleibe ich derselben Meinung wie immer: für mich bleibt er ein Spieler mit grossen Qualitäten, die er bloss noch ausnützen muss. Unter mir spielt er als Stürmer, da ist es nur normal, dass ich mir von ihm Vorstösse in den Strafraum erwarte. Im Augenblick hat er immer noch die Angewohnheit, nur in den Strafraum vorzustossen, wenn er den Ball am Fuss hat. Er soll lernen, auch ohne Ballbesitz die Tiefe des Raumes zu suchen. Prandelli hat seine Schlüsse gezogen, er war ja nicht hier und kann es deshalb nicht einschätzen. Er sieht die Spieler ja in einem anderen Zusammenhang.
Fühlen Sie sich noch sicher auf der Position des Trainers? Der Verein hat sich hinter Sie gestellt, aber die richtigen Resultate fehlen noch und auch die Fans, die Sie als Messias gefeiert haben, beginnen langsam zu zweifeln.
Die richtigen Resultate fehlen noch? Wir haben gewonnen, wenn euch das nicht aufgefallen ist. In dieser Arbeit kann alles geschehen, aber ich fühle mich wie alle Trainer auch: ich versuche, das umzusetzen, an das ich glauben und die Leute zu überzeugen. Für den Augenblick bin ich der Ansicht, dass mir das gelungen ist, bis auf die Experten und die Kritiker. Aber das gehört zum Fussball und kann stimulierend wirken.
Destabilieren diese ständigen Gerüchte nicht das Umfeld und die Umkleidekabine?
Solche Gerüchte sind nicht gut und wenn sie dann auch noch falsch sind, haben sie sicherliche keinen positiven EInfluss. Man sieht, dass da jemand dahinter steckt, der ein persönliches Interesse verfolgt.
Welches sind die Schwierigkeiten, die die Rome gegen Genoa erwarten werden?
Es ist ein Meisterschaftsspiel: ich bin davon überzeugt, dass es nicht einfach werden wird und wir schwitzen müssen. Ich hoffe, dass wir beweisen können, dass wir schwitzen und Fussball spielen können. Genoa ist eine starke Mannschaft, Sorgen mache ich mir bei Immobile: aber da die Spieler ihn nicht kennen, machen sie sich diese Sorgen nicht.
Sind Sie zufrieden mit dem, was De Rossi und Osvaldo im Traininge gezeigt haben?
Ich habe zehn Tage lang ohne die Nationalspieler auskommen müssen und bin zufrieden mit der Reaktion der Mannschaft. 13 Spieler waren fort, mit den anderen war ich sehr zufrieden. De Rossi und Osvaldo haben beide vollen Einsatz gezeigt, obwohl sie beide leicht angeschlagen zurückgekehrt sind.
Was beunruhigt Sie bei Genoa auswärts?
Ich wiederhole: eine starke Mannschaft, bei denen vor allem die beiden Stürmer herausstechen, Borriello und Immobile. Und das Mittelfeld ist physisch sehr ausgeprägt.
Übersetzt aus dem Italienischen. Quellen: Pressekonferenz/romanews.eu