Welche ist die Therapie gegen dieses Fehlen von Konzentration der Mannschaft?
Normalerweise baut man auf negativen Erfahrungen etwas auf. Man muss natürlich die Situationen, die sich öfter wiederholen, genau beobachten und weil sie sich oft wiederholen, besorgen sie uns. Bereits letzte Woche hatten wir diesen Aspekt unterstrichen. Es ist schon wieder passiert und wir bedauern dies, weil wir nicht wieder zu diesem Aspekt zurückkehren wollten. Das hat uns Verbitterung und Verärgerung hinterlassen aber auch den Spielern und das lässt uns hoffen.
Morgen könnte es zu Beginn ein wenig Gegenwind vom Publikum geben…
Das hängt von uns ab, nicht vom Publikum. Ich glaube, dass die Tifosi ins Stadion kommen, um die Mannschaft zu unterstützen, wie unser Publikum es immer gemacht hat. Dann, infolge dessen, was wir auf dem Platz geben werden können, wird das Publikum eine Reaktion zeigen.
Man sagt, dass die Roma das Business-Modell von Borussia Dortmund verfolgt. Die aktuelle Überlegenheit des deutschen Fussballs ist aber auch taktischer Natur. Wird die Roma jemals imstande sein einen solchen Fussball zu spielen?
Der Weg des Clubs ist dieser: Mit der Zeit ein Modell wie das von Borussia ausbauen. Der Feind bei uns ist die Zeit, leider haben bei uns auch die Ergebnisse gefehlt, die Vertrauen und Zuversicht geben. Ich möchte daran erinnern, dass Dortmund 2006 praktisch bankrott war. 2008 haben sie den Wandel eingeleitet, indem sie diesen Trainer ausgewählt haben, der fast unbekannt war, und dann haben sie 2011 begonnen zu gewinnen. Sie sind von tiefroten Zahlen zu grossen Aktiva gekommen und spielen im Schnitt vor 80.000 Zuschauern. Sie haben grosses geleistet, sie hatten ein anspruchsvolles Umfeld, das sich jetzt an der Mannschaft erfreut. Es ist ein schönes Modell, ich wünsche der Roma mit der Zeit die selben Ergebnisse zu erreichen. Die Idee ist in diese Richtung zu gehen.
Denken sie auch – wie Baldini – dass diese Unfähigkeit den Qualitätssprung zu machen vom Umfeld abhängt?
Es gibt da viele Komponenten zu verbessern, sowohl vom Kader her, als auch von den Eigenschaften des Umfelds her. Keine ist alleine entscheidend, aber es gibt mehrere zu verbessern wenn wir in Richtung Dortmund tendieren wollen.
Die Mannschaft ist unerfahren, jung, verwöhnt. Welcher ist der wahre Grund?
Gäbe es nur einen Grund wäre es einfach. Man findet ihn, bekämpft ihn und beseitigt ihn. Es ist auch schwierig den Hauptgrund zu finden. Es gibt einiges zu verbessern, nicht nur eine Sache.
Kann Osvaldo morgen vom psychologischem Standpunkt aus spielen? Man spielt schliesslich zu Hause…
Sollte es darüber Zweifel geben, dann möchte ich jeden, der morgen ins Stadion kommt, einladen, ihn mit allen Mitteln zu unterstützen. Er seinerseits muss so handeln, dass er diese Unterstützung vom Publikum erhält und das wird er auch tun.
In den letzten Jahren hat man von Champions League gesprochen, von der Cantera der Roma nach Bercelona-Vorblid. Kann man sagen, dass dieser Kader nicht auf der Höhe ist?
Von Cantera hat nicht der Club gesprochen sondern das Umfeld, die Medien. Das ist alles schön und recht, jetzt spricht man von Borussia, aber auch davon spricht man ausserhalb des Clubs. Alles kann man verbessern, auch den Kader und das wissen wir. Die Eigenschaften der Spieler sind veränderbar, der Kader muss von den Eigenschaften her komplett sein, nicht nur von den technischen Eigenschaften sondern auch vom Kampfgeist her. Seit zwei Jahren sehe ich sehr interessante Fussballer zur Roma kommen und weitere werden dazukommen. Schon bald werden wir sehr zufrieden sein können.
Zum Pokalfinale hat heute Petkovic gesagt, dass er die Situation rund um die Organisation des Finales nicht ganz normal findet. Was sagen sie zu dieser immer noch andauernden Unklarheit zum Termin und zur Aufteilung der Tribünen von offizieller Seite?
Da bin ich absolut mit Petkovic einverstanden, so ist es und es ist keine Neuigkeit, dass es so ist. Wenn wir es nicht schaffen, aus diesem Tag einen denkwürdigen Tag für die Stadt Rom zu machen, dann lassen wir eine grosse Chance aus. Es hängt sicher nicht mit dem zusammen, was die beiden Clubs beitragen müssen. Ich erlebe jetzt seit acht Jahren die Derbys von innen und ich erinnere mich nicht an einen Vorfall im Stadion, es gab keine Vorfälle im Stadion. Probleme mit der öffentlichen Sicherheit gab es immer ausserhalb. Diese Chance darf die Stadt Rom nicht verlieren.
Man verlangt zum x-ten mal nach Geduld. Seit drei Jahren fehlen gute Ergebnisse, seit 4 Derbys gibt es keinen Sieg. Glauben sie nicht, dass man zu viel Geduld verlangt?
Ich glaube man gibt uns die Zeit, das Publikum ist geduldig. Natürlich ist es der Wunsch aller sofort alles zu erreichen. Die Fans sind sehr verständnisvoll.
Würden sie auch heute noch sagen, dass sie ihr Ziel erreicht haben oder müssen sie einen Schritt zurück machen? Wie ist die Stimmung in der Kabine?
Ich mache einen Schritt zurück. Das Ziel war die Kontinuität und ich dachte ich hätte sie erreicht. Zur Stimmung gibt es nichts zu sagen. Die Jungs trainieren mit der richtigen Einstellung, da sehe ich keine Gefahr.
Morgen kommt Siena. Sie spielen mit schnellen Spielern wie Rosina und Emeghara und die Roma ist ohne Marquinhos. Wie ändert sich die Verteidigung?
Sie haben mindestens vier sehr schnelle Spieler. Gestern haben wir ein Videostudium zu diesen Aspekten gemacht damit es uns klar wird. Auch heute morgen haben wir daran gearbeitet. Es ist aber nicht gesagt, dass man nur mit physischer Qualität die Gefahr verringern kann, dies geht auch über taktischem Verhalten. Sicher ist, dass man diese Mannschaft keinesfalls unterschätzen darf, sie haben die Möglichkeit sehr schnell und mit hoher technischer Qualität zu kontern.
Siena wird morgen hochmotiviert sein. Kann dieser Kampfgeist Sienas ein Problem sein?
Ja, das wird ein Problem sein. Das ist aber normal in der Serie A. Zwischen einer Mannschaft aus dem oberen zweiten Tabellendrittel und dem oberen letzten Tabellendrittel ist der Unterschied nicht so gross, da hängt es vor allem damit zusammen, wie man das Spiel interpretiert. Das Niveau ist sehr nahe, 15 Punkte mehr heisst nicht notgedrungen, dass man eindeutig besser ist als der andere. Das haben wir gegen Pescara gesehen. Man muss alles in Betracht ziehen, so wie sie auch daran denken müssen, dass sie eine Mannschaft mit grossen Motivationen vor sich haben.
Rechtfertigen sie so die 21 Punkte, die die Roma an die Mannschaften aus dem letzten Tabellendrittel verteilt hat?
Nein, das rechtfertige ich nicht. Ich sage nur, dass es so ist. Juventus hat viel mehr Punkte als wir, also müssten wir der Statistik nach verlieren. Aber so war es nicht, wir haben gegen sie gewonnen, es hängt nicht ausschliesslich vom Faktor Punkte ab. Wir haben auch schon Fiorentina, Milan oder Inter geschlagen.
Wer wird Stekelenburg vertreten, falls er es morgen nicht schafft?
Einer der beiden.
Betreiben wir Geheimniskrämerei auch gegen Siena?
Was hat das mit Siena zu tun? Ach so, Siena wird hier also gar nicht in Betracht gezogen. Morgen wirst du es wissen, es geht auch um Respekt vor den anderen Spielern. Ich kenne die Aufstellung für morgen, aber ich werde sie dir niemals geben, weil ich Spieler habe, die Erwartungen hegen. Warum sollte ich bereits heute sagen wer spielen wird? Ich möchte in bestmöglicher Verfassung zum Spiel kommen. Ich habe Verpflichtungen den Spielern gegenüber. Die Spieler kennen die Aufstellung zu 80-90%.
Quelle: vocegiallorossa.it