Was für eine Art von Hindernis kann Atalanta darstellen?
Es ist ein schwieriges Pflaster. In Bergamo zu spielen ist ein wenig wie in Udine. Atalanta spielt zu Hause gut, sie erzielen dort immer gute Resultate. Wir wissen das und wir müssen mehr tun, wir müssen unser Spiel machen. Wir gehen dort hin um zu gewinnen und für nichts anderes.
Was denken sie über den Rücktritt von Galliani?
Ganz einfach: In der Serie A sehe ich viele niveauvolle Mannschaften. Das bedeutet, dass diese Vereine sehr gut arbeiten, vom Trainer zu den Spielern zur Vereinsführung. Alle drei Vertreter in der Champions League können sich für das Achtelfinale qualifizieren; das bedeutet, dass man hier gut arbeitet, mit vielen kompetenten Menschen.
Präsident Pallotta hat sie mit Komplimenten überhäuft („Er ist der Ferguson der Roma.“, Anm.d.R.). Spüren sie jetzt mehr Verantwortung in einem entscheidenden Moment für die Roma?
Es ist eine Ehre den Präsidenten so sprechen zu hören. Es gibt einem noch mehr Willen auf hohem Niveau weiter zu machen.
Die Roma hat letzthin ein wenig an Boden verloren. Haben sie mit der Mannschaft gesprochen?
Wir haben 10 mal gewonnen und drei mal Unentschieden gespielt. Wir haben nie verloren, wir haben die beste Verteidigung Europas, wir haben bis auf Cagliari immer mindestens ein Tor geschossen. Für mich ist es aber wichtiger gut zu spielen. Die Statistiken gegen Cagliari sind vielleicht die besten seit Beginn der Saison. Wir müssen einiges verbessern, vor allem die Standards und daran haben wir auch gearbeitet. Mein Vertrauen in die Jungs ist total und ihres ist es auch. Wir sind siegeshungrig und wir wollen gut spielen und ein gutes Resultat einfahren. Ich bin gelassen und mir scheint, dass auch die Jungs es sind, vor allem sind sie sehr motiviert, so wie auch ihr Trainer.
Einige Spieler waren gegen Cagliari nicht zu 100% fit. Hat sich die Situation in dieser Woche verbessert?
Ja, es war eine fast normale Woche auch wenn wir einen Tag weniger zur Verfügung hatten. Das Problem lag nicht bei jenen Spielern, die hier in Trigoria geblieben sind, sondern bei jenen, die zu viel in der Nationalmannschaft gespielt hatten oder die aufgrund einer Verletzung gar nicht trainieren konnten. Diese Woche ist alles gut gegangen. Bei einigen haben wir Reha-Arbeit durchgeführt und bei den anderen etwas härteres Training. Ich habe viel Enthusiasmus und Qualität im Training gesehen. Die Gruppe ist geeint und bereit alles zu geben.
Totti und Destro dürften in ca. zwei Wochen wieder zur Verfügung stehen. Haben sie schon an eine Möglichkeit gedacht die beiden gemeinsam spielen zu lassen oder schliesst der eine den anderen aus?
Ich habe nicht daran gedacht, weil Francesco in Bergamo nicht dabei sein wird während Mattia heute mit der Primavera spielen wird (hat beim 3-0 Sieg einen Doppelpack erzielt, Anm.d.R.), weil er Einsatzzeit braucht. Wenn er heute spielt heisst das, dass er klinisch gesund ist und nur an seiner athletischen Form arbeiten muss. Deshalb wird er heute spielen, er trainiert mit grossem Einsatz aber nichts funktioniert besser als zu spielen.
Kann die Tatsache, dass sich die Roma schwerer tut, Tore zu erzielen, ein psychologisches Problem werden?
Nein, man muss nur mehr arbeiten und den Spielern Vertrauen schenken. Wir brauchen nichts anderes zu tun. Es ist nicht unser Fall, aber wenn ein Stürmer eine Durststrecke durchlebt, was macht er dann? Er arbeitet und arbeitet noch härter und denkt mehr an das kollektive Spiel als an seine Chance ein Tor zu erzielen. Bei uns ist es anders weil wir viele Spieler haben, die ein Tor erzielen können. Wir haben das Problem nicht. Wir haben nur ein Effizienz-Problem und daran arbeiten wir. Wir würden auch ein wenig Glück verdienen, die Jungs haben Vertrauen und für mich ist es kein Problem.
Das Auswärtsspiel in Bergamo ist ein Risikospiel für Fanausschreitungen und auch die Away-Card gerät wieder unter Beschuss. Möchten sie den Fans etwas sagen?
Ihr wisst alle was ich darüber denke. Fussball ist ein Fest und wenn einer zu seinem Verein hält dann tut er es um alles für den Verein zu geben, nicht für anderes. Mir wurde gesagt, dass es zwischen den Roma-Fans und den Atalanta-Fans eine grosse Rivalität gibt aber jeder Moment ist geeignet um die Dinge mit mehr Respekt anzugehen. Wir müssen in allen Stadien der Welt die Möglichkeit haben mit den Kindern hinzugehen und zu zeigen wie wichtig der Respekt für den Gegner ist. Ich hoffe, dass es zwischen unseren Tifosi und jenen von Atalanta eine intelligente Reflexion gibt um nur seine eigene Mannschaft zu unterstützen und sonst nichts.
Kann Destro von Beginn an spielen?
Nein.
Am Sonntag haben sie fünf Spieler, die gelbsperren-gefährdet sind. Werden sie darauf Rücksicht nehmen?
Nein. In Italien ist das Regelwerk anders als in Frankreich, wo man gesperrt wird wenn man innerhalb von 10 Spielen drei gelbe Karten bekommt. Beim elften Spiel wird die erste gelbe Karte wieder gelöscht. Hier ist es anderes, es ist so aber wir dürfen nicht daran denken und normal spielen. Wenn man spielt gibt es immer Fouls. Wir machen weiter und spielen mit einer gesunden Aggressivität wie es auch die anderen tun. Es gibt einen Schiedsrichter, der alles managed und wir werden sehen. Es wird besser sein, wenn nicht alle von den gefährdeten verwarnt werden. Aber zu weit nach vorne zu denken ist der beste Weg um das kommende Spiel zu verhauen. Das nächste Spiel ist immer das wichtigste.
Pallotta hat gesagt, dass er möchte, dass sie der Ferguson der Roma werden, indem sie mehr als zehn Jahre hier bleiben. Ist dies in Italien möglich oder ist man hier zu sehr an die Ergebnisse gebunden?
Es ist normal an die Ergebnisse gebunden zu sein. Wir kennen die Regel, auch ich kenne sie, aber die Worte des Präsidenten motivieren noch mehr. Man spürt auch den WIllen noch mehr zu tun, vor allem für die Roma, nicht nur für den Präsidenten. Ich bin sehr glücklich hier zu sein, hier zu arbeiten, ich habe ein gutes Verhältnis zum Verein und zu den Spielern. Das ist das wichtigste: In einem ehrlichen und qualitativ hochwertigen Umfeld zu arbeiten. Die Qualität der Beziehungen existiert hier und sie ist immer wichtig, sie vermittelt auch den Willen den anderen zu helfen und alles zu geben.
Burdisso hat erklärt, dass er im Jänner wechseln könnte, um den WM-Zug nicht zu verpassen. Jedvaj und Romagnoli spielen heute mit der Primavera. Gibt es hinter dem Innenverteidiger-Duo Benatia-Castan ein Zuverlässigkeitsproblem?
Meine Idee ist in Bergamo zu gewinnen. Es ist nicht der geeignet Zeitpunkt um über den Transfermarkt zu sprechen. Alle Dinge, die ich lese sind falsch, wir haben noch nicht mit Sabatini gesprochen und werden dies erst später tun. Im Moment gibt es nichts dazu zu sagen. Ich habe einen Kader, der mir gefällt, ohne einen starken Kader wären wir nicht Zweite. Wir haben Erfahrung und wir haben junge Spieler, es ist ein Kader, der alles gibt und noch besser sein kann. Im Moment müssen wir hart arbeiten, ohne an den Transfermarkt zu denken.
Kann es die Mannschaft mental beeinträchtigen, dass man die Tabellenspitze verloren hat?
Im letzten Spiel haben wir auf den dritten und den fünften der Tabelle den Vorsprung um einen Punkt ausgebaut. Der Vierte hat Remis gespielt, wie wir. Wir haben nur den ersten Platz verloren, der nicht unser Ziel ist. Die Tabellenführung war schön und es war der Verdienst der Roma. Unser Ziel ist es nach Europa zurückzukehren und den Vorsprung auf jene auszubauen, die auch unser Ziel verfolgen, ist eine gute Sache. Vielleicht ist es besser zweite zu sein als erste. Ich denke an das Umfeld und heute habe ich nicht vom Scudetto sprechen hören, vielleicht ist das besser für uns. Das bedeutet nicht, dass wir die Ambition verloren haben, so weit wie möglich zu kommen. Aber so weit wie möglich wird sein europäisch zu spielen und dann werden wir im Endspurt sehen wo wir im Verhältnis zu den Favoriten stehen werden.
Quelle: vocegiallorossa.it