Worin ist die Roma besser als Juventus und worin ist Juventus besser als die Roma?
Guten Tag und ein Gutes Neues Jahr an alle. Ich weiß es nicht und auch das morgige Spiel wird darauf keine Antwort geben, sie sind eine starke Mannschaft so wie wir, wir haben unsere Stärken und Schwächen, so wie auch sie. Es ist immer wichtig die Spiele zu gewinnen, ob wir gewinnen, verlieren oder Unentschieden spielen haben wir noch immer die ganze Rückrunde zur Verfügung, aber es ist besser dieses Spiel zu gewinnen.

Rudi Garcia

Rudi Garcia

Wer wird im Sturm spielen? Ist Florenzi einsatzfähig?
Bei Florenzi gibt es keine Zweifel, er wird morgen dabei sein. Heute hat er trainiert, wir haben auf seinen Rücken aufgepasst und morgen wird er auf 100% sein. Die Startelf wird wie immer erst morgen 1,5 Stunden vor Spielbeginn bekanntgegeben.

Haben sie noch Zweifel über die Aufstellung im Sturm?
Das werden wir morgen sehen. Eines ist wichtig, wir gehen nach Turin um zu siegen. Nicht weil es sich um Turin handelt, sondern weil wir es immer machen. Dies wird sich nicht ändern. Was mir gefällt ist, dass abgesehen von Balzaretti der gesamte Kader zur Verfügung steht, hoffentlich kann er nächste Woche wieder mit der Mannschaft trainieren, die Chancen stehen gut. Alle anderen stehen bereit, für mich ist es einfacher, wenn ich auswählen kann.

Was denken sie über Juventus? Und was über Conte?
Ihr Kader wurde zusammengestellt, um die Meisterschaft zu gewinnen und vielleicht auch bald die Champions League. Die haben praktisch zwei Aufstellungen von gleichem Niveau, wenn einer nicht spielt, spielt ein anderer und das Niveau ändert sich nicht. Sie werden zu Hause spielen, die ist ein Vorteil für sie. Alle, ausser den Romanisti glauben, dass das Spiel für uns schon verloren ist. Wir haben nichts zu verlieren.

Und zu Conte?
Ich habe vielleicht fünf Minuten mit ihm gesprochen, ich habe sehr grossen Respekt vor seinen Ergebnissen. Er hat die beiden letzten Scudetti gewonnen, er ist Tabellenführer. Da gibt es nichts hinzuzufügen, er ist sehr gut.

Was haben sie und Conte vom technischen Standpunkt her neues in den italienischen Fussball gebracht?
Ich kann es nicht sagen, ich bin erst seit sechs Monaten hier, ihr kennt die Serie A viel besser als ich. Ich versuche mein Spiel spielen zu lassen, dass mir die Mannschaft folgt. Wir haben noch nicht verloren, wir haben die beste Verteidigung Europas, wir haben 35 Tore erzielt. Dies sind Zahlen, die die Roma weit nach vorne in der Tabelle bringen, für mich zählt nur dies. Ich möchte 2014 so weiter machen.

Juventus ist meist gegen die grossen Mannschaften in den ersten Minuten sehr aggressiv, gegen die kleinen spielen sie eher abwartend. Fürchten sie einen aggressiven Beginn der Schwarz-Weissen?
Wenn wir von Spielen gegen die Grossen sprechen wollen, müssen wir auf die Champions League schauen. Es genügen nicht nur die Spiele gegen Milan oder Napoli, zu beobachten sind die gegen Galatasaray oder Real Madrid. Wir müssen das ganze Spiel über voll konzentriert bleiben, vielleicht ist es von Vorteil sofort in Führung zu gehen, vielleicht aber auch nicht. Es darf sich so oder so nichts ändern, wir müssen 90 Minuten lang unser Spiel spielen, wohlwissend, dass sie ihre Stärken haben und dass wir sehr effizient sein müssen. Wir wissen, dass sie eine grosse Mannschaft sind, zwei starke Spieler vorne haben, die Tore schiessen, und Mittelfeldspieler, die sich vorne einschalten. Sie haben einen Spieler auf Weltniveau wie Pirlo. Das wissen wir alles. Es bleibt ein Match 11 gegen 11, wir werden sehen was passiert.

De Sanctis hat von einem System gesprochen, das gewohnt ist, Juventus siegen zu sehen, Totti hat von „kleinen Hilfestellungen“ für Juventus gesprochen…
Ich sage nur eines: Es ist eine Partie zwischen zwei grossen, starken Mannschaften, mit einem grossen Schiedsrichter. Der bessere wird gewinnen.

Bedauern sie die fünf Punkte Rückstand auf Juventus?
Nein, denn das bedeutet, dass Juventus eine aussergewöhnliche Saison spielt. Sie haben den Punktrekord ins Visier genommen. Unser Ziel – die Teilnahme an einem europäischen Bewerb – ändert sich nicht. Wir sind auf dem richtigen Weg, es ist nicht wichtig, was die anderen machen. Für uns ändert sich nichts, Kompliment an sie für ihren Werdegang in der Meisterschaft, wir werden sehen was passiert, nicht nur in diesem Match, sondern auch in der Rückrunde.

In Turin sagen sie, dass die aktuelle Roma sehr der ersten Juventus unter Antonio Conte ähnelt…
Wir spielen anderes System, das hat mich sofort getroffen, als ich hier angekommen bin. 40% der Mannschaften spielen mit einer 5er-Verteidigung, oder einer 3er, aber eher 5er. Das kann sein, weil Juventus so spielt und mit diesem System gewonnen hat, weil sie es sehr gut spielen. Wir werden nach Turin gehen, um – ich wiederhole mich – unser Spiel zu machen, um Akteure, Protagonisten des Spiels zu sein.

Vor vielen Jahren hat Capello einmal gesagt, dass er nie zu Juventus gehen würde, vier Monate später war er dort. Was würden sie auf die selbe Frage antworten?
Ist das hier ein Geschichtskurs für mich? Entschuldigt, wenn ich nicht gut gelernt habe, vielleicht verstehe ich Schritt für Schritt besser (lacht). Ich bin zu 100% beim Projekt Roma, dies ist die richtige Antwort.

Wie erleben sie diese grosse Rivalität zwischen Roma und Juventus?
Wenn es Druck gibt, ist dies wunderbar. Das heisst, dass der zweite beim Tabellenführer spielt. Wenn wir 6. oder 8. sind, gibt es keinen Druck. Mir ist es lieber, wenn dieser Druck vorherrscht, man sieht, dass es sich um ein grosses Spiel handelt. Das bedeutet, dass wir von Beginn an eine gute Arbeit leisten. Ich mache diesen Beruf, um diese Spiele zu spielen. Ich würde unterschreiben, um jede Woche solch ein Spiel spielen zu dürfen. Es ist schön, ein tolles Umfeld, zwei Mannschaften von hohem Niveau und der beste Schiedsrichter Italiens. Wir werden sehen, wir spielen und der bessere möge siegen. Und der beste in diesem Spiel ist vielleicht nicht der beste am Ende der Saison.

Totti hat gesagt, dass der Mannschaft manchmal ein wenig Aggressivität fehlt. Sind sie einverstanden?
Vor allem hat der Capitano aber gesagt, dass wir eine starke Mannschaft sind und dass er an diese Mannschaft glaubt. Das gefällt mir, denn er ist wie ein Leuchtturm. Wenn Francesco daran glaubt, ist es für die anderen leichter stärker zu sein. Das ist eine gute Sache, der Capitano nimmt die Gruppe bei der Hand und führt sie weiter.

Haben sie der Vereinsführung Ziele für den Transfermarkt gesetzt?
Ich bin hier, um über das Spiel und nicht über den Transfermarkt zu sprechen. Ich bin zu 100% auf das Spiel konzentriert.

Wie wichtig ist es vom mentalen her morgen ein positives Ergebnis zu erzielen?
Über das Resultat können wir nicht jetzt sprechen sondern erst nach dem Spiel. Wir wissen nicht was passieren wird. Bisher haben wir gegen die grossen Gegner immer gut gespielt, deshalb wird dies ein interessantes Spiel. Wir müssen dann sehen, ob die Roma vom taktischen her ein gutes Spiel machen wird oder nicht, aber gegen Juventus gibt es dann noch ein Rückspiel zu Hause. Es ändert sich nichts, es ist besser zu gewinnen, um unsere Serie weiterzuführen, aber wir dürfen nicht daran denken. Wir müssen daran denken auf den Platz zu gehen, alles zu geben und erhobenen Hauptes den Platz wieder zu verlassen, mit dem Gefühl alles gegeben zu haben, um das Spiel zu gewinnen.

Falls dies ein Endspiel wäre, wer kommt in besserer Verfassung hin? Welche von beiden ist eher eine Mannschaft und welche eher von einzelnen Spielern abhängig?
Ich passe immer auf, nichts über andere Mannschaften zu sagen, ich mag es auch nicht, wenn jemand anderes schlecht über meine Spieler spricht. Wie kann jemand über meine Mannschaft sprechen ohne sie zu trainieren? Um einen Spieler oder eine Gruppe gut zu verstehen, muss man sie trainieren, ich bin mit meinen Spielern sehr zufrieden. Wir sind zweite, weil wir sehr siegeshungrig sind, wir haben Talent aber wir haben vor allem eine grosse Entschlossenheit. Ihr habt das auch in den ersten Spielen unterstrichen, dass wir bei jedem Tor feiern, als hätten wir ein Tor im WM-Finale erzielt, wenn ein Spieler in Schwierigkeiten ist, ist da ein anderer, der ihm hilft. Das haben wir zu Beispiel gegen Napoli gesehen, bei der Torchance von Pandev. Wenn man so eine Mannschaft trainiert kann man beruhigt sein.

Mit möglichen 8 Punkten Rückstand würde sich nichts ändern? Wie würden sie die Mannschaft in diesem Fall wieder aufbauen?
Wir können nicht vor dem Spiel über das Ergebnis sprechen. Ich denke im Moment nur daran, das Umfeld ein wenig einzubremsen, falls wir gewinnen sollten, an anderes denke ich nicht. Falls wir gewinnen sind wir zwei Punkte hinter Juventus und hier wird über den Scudetto gesprochen usw., es werden aber 20 Spiele ausständig sein. Mir ist nur wichtig, das bestmögliche Spiel in Turin zu spielen.

Quelle: vocegiallorossa.it

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