RUDI GARCIA
Ist dies die schlimmste Art die Serie zu beenden?

Ob es die schlimmste ist weiß ich nicht, es ist nicht schön das Spiel zu neunt zu beenden. Nach dem 2-0 hatten wir noch die Chance gehabt, den Ausgleich zu suchen und zurück in die Spur zu kehren, wir hatten ein wenig Pech, die ersten beiden Tore in besonderen Momenten im Spiel zu bekommen.

Rudi Garcia

Rudi Garcia

Kann diese Niederlage Auswirkungen auf die Mannschaft haben?
Nein, wir spielen bereits am Donnerstag wieder in der Coppa Italia und werden uns darauf konzentrieren, dann denken wir an das nächste Spiel in der Meisterschaft.

Scudetto?
Es bleiben noch viele Spiele, 60 Punkte und die Meisterschaft ist noch nicht vergeben, aber es ist auch nicht unser Ziel. Wir müssen wieder europäisch spielen, wir sind zweite und in einer guten Position. Wir wollen aber auch die Coppa Italia gewinnen.

Totti?
Wenn wir eine starke erste Halbzeit spielen wie wir heute darf man nicht vergessen, dass wir auf dem Platz des Tabellenführers gespielt haben. Juventus steht sonst immer sehr hoch, wir haben unsere erste Chance nicht genutzt, sie schon. Sie haben die Standards gut ausgenutzt, wir müssen noch an einigen Punkten arbeiten.

Viel Ballbesitz aber offensiv wenig Effizienz…
Ja, es ist ein Problem der Effizienz: Wir hatten nicht viele Torchancen, Buffon hat eine gute erste Hälfte gespielt, aber auch sie hatten kaum Torchancen. So ist der Fussball, in Zukunft müssen wir noch stärker sein um solche Spiele zu gewinnen.

Wir haben die ganze Saison über Benatia und Castan Komplimente gemacht, haben sie heute schlecht gespielt?
Es ist immer schwer hier bei Juventus zu Hause zu spielen ohne ein Gegentor zu erhalten, weil sie ein sehr starkes Stürmerpaar haben. Ich habe keine Zweifel, dass wir heute das richtige Match gespielt haben, vor allem in der ersten Halbzeit, aber um zu gewinnen braucht man in den richtigen Momenten auch ein wenig Glück und diese glücklichen Momente waren eher auf ihrer Seite als auf unserer.

Diese Juventus hat keine Schwachpunkte, würden sie wieder mit der selben Aufstellung spielen?
Ja, absolut, jedes Match ist anders: Der Sieger hat immer recht, heute müssen wir den Mund abputzen und mehr arbeiten, um solche Spiele gewinnen zu können. Es fehlen noch 20 Spiele und es wird noch ein Rückspiel im Olimpico geben, noch ist nichts entschieden.

Befürchten sie einen psychologischen Gegenschlag nach dieser Niederlage?
Darauf haben wir noch keine Antwort, aber ich vertraue meinen Spielern zu 100%, nach einer Niederlage müssen wir sofort weitermachen, diesen Ärger müssen wir am Donnerstag sofort auf den Platz bringen und auch am Sonntag um sofort zum Sieg zurückzukehren. Aber ich habe keine Zweifel an meinen Spielern.

Die Schiedsrichterleistung war zufriedenstellend?
Ich habe noch keine Wiederholung gesehen, ich weiß nicht ob der Platzverweis von Daniele zu hart war oder nicht, aber da ich nichts gesehen habe sage ich dazu lieber nichts. Es ist ungewöhnlich, dass eine Mannschaft bei einem Spitzenspiel zu neunt auf dem Platz bleibt, aber wir haben nicht deshalb verloren, denn als Daniele runter musste hat es schon 2-0 gestanden.

Juventus hat sehr abwartend gespielt und auf eure Fehler gewartet…
Die Juve hat das getan, was sie konnte in der ersten Halbzeit, unser Pech war, das Gegentor in einem Moment bekommen zu haben, als wir das Spiel in der Hand hatten. Das Tor sofort nach Wiederanpfiff hat aber mehr weh getan als das erste. Sie haben zwei Tore aus Standards erzielt, sie waren sehr effizient, wir müssen noch an diesen Situationen arbeiten. In Spielen zwischen zwei grossen Mannschaften kann ein Standard den Unterschied machen und dies ist beim 2-0 geschehen.

Was hat ihnen nicht gefallen?
Die Tatsache zu neunt geblieben zu sein, das ist eine schlechte Nachricht, denn am Sonntag können so einige nicht spielen. Man kann verlieren, aber man muss zu elft bleiben, zu elft haben wir eine gute erste Hälfte gespielt, mit Persönlichkeit und Charakter.

Der italienische Fussball ist sehr taktisch, was hinterlässt diese Partie bei ihnen?
Nichts neues, wir hatten 17 Spiele ohne Niederlage gemacht und auswärts gegen Juventus zu verlieren ist keine Schande. Ich wusste die taktische Einstellung von Juventus vorher nicht, aber ich denke, dass eine so starke Mannschaft zu Hause nicht so abwartend spielt, wir haben in der ersten Halbzeit gut gespielt aber zu Pause stand es 0-1.

Bereits in der 15. Minute gab es taktische Veränderungen…
Wir wollten in der ersten Viertelstunde hoch pressen und dann war vorgesehen, dass wir uns ein wenig zurückfallen lassen, um mehr den Konter zu nutzen. Das war alles geplant, die Verletzung von Miralem hat damit nichts zu tun. Es war kein Problem Pirlo ein bisschen mehr Platz zu lassen, ich kann mich an keine gefährliche Aktion über die Mitte von Juventus erinnern. Aber sie haben gewonnen, sie haben recht und Punkt.

WALTER SABATINI
Ist es langsam frustrierend, es ist die dritte klare Niederlage der amerikanischen Roma hier in Turin?

Wir haben anders gespielt als die anderen Male, aber das Ergebnis ist ähnlich. Die erste Hälfte der Roma war gut, dann haben wir nach einem Einwurf und einem Freistoss die Tore kassiert, aber die Roma hat gespielt, wie eine grosse Mannschaft spielen muss. Wir sind uns bewusst, dass die Meisterschaft weiterhin gut laufen wird.

Was passiert jetzt auf dem Transfermarkt?
Ich hatte gesagt, dass wir dieses Spiel abwarten, um dann mit dem Trainer zu sprechen. Aber es ändert sich nichts, wir werden das tun, was zu tun ist.

Ist Juventus die bessere Mannschaft?
Ja, das haben sie in den letzten Jahren bewiesen, aber wir denken, dass wir ihnen die Stirn bieten können. Wir wollen diese Anmassung und diese Illusion haben, auch wenn es keine Illusion ist, wie wir heute bewiesen haben.

Wer war heute der grösste Kämpfer?
Heute hatten wir nur Kämpfer auf dem Platz, es ist die erste Niederlage, wir müssen uns an sie erinnern und unsere Fehler verbessern.

Ist die Juve reifer, abgebrühter?
Heute Abend schon, wir haben einen zu hohen Preis für unsere Fehler bezahlt. Wir nehmen das Ergebnis an und starten sofort neu, die Qualität haben wir.

Kann sich die Verletzung von Pjanic auf die gesamte Mannschaft ausgewirkt haben?
Das ist eine gute Beobachtung, er wurde davon konditioniert und auch die gesamte Mannschaft, aber ich will mich nicht über die negativen Episoden beklagen.

Gab es vor dem Match zu viel Druck?
Nein, Totti hat ein paar Dinge vor dem Spiel gesagt, die von der Presse aufgebauscht wurden, es waren aber Kleinigkeiten. Die Roma ist die Roma und Juve ist Juve, im Italienischen Fussball geht es so weiter.

Jetzt kommt das Coppa-Spiel, im Falle einer Qualifikation geht es wieder gegen Juventus. Könnte es eine Revanche sein?
Das Ergebnis wiegt schwer, aber ich will das Spiel noch einmal ansehen. Wir sind froh, sofort wieder zu spielen, so vergisst man das andere sehr schnell. Es wird ein schweres Spiel, aber wir wollen gewinnen, denn die Coppa ist eines unserer Ziele.

Fürchten sie keine Reaktionen im römischen Umfeld nach dieser Niederlage?
Ich habe die Fahnen der Fans nach dem Spiel mit Stolz schwingen sehen, sie haben sich nicht enttäuschen lassen, sonst hätten sie die Köpfe hängen lassen. Ich interpretiere es als eine starke Kohäsion zwischen uns und dem Umfeld.

D’Ambrosio?
Er war nie ein Ziel der Roma, mit uns werden viele Spieler in Verbindung gebracht, aber dies entspricht nicht immer der Realität. Wir werden die Gruppe nicht verändern, ausser ein Spieler kommt zu uns und will den Verein verlassen.

Paredes?
Ich habe nichts gesagt, in Argentinien sind sie wohl ein wenig zu mitteilungsfreudig. Er ist sicherlich ein sehr guter Fussballer.

Der Schiedsrichter?
Ich muss mir das Spiel noch einmal ansehen, aber ich glaube es war eine ausgezeichnete Schiedsrichterleistung.

MORGAN DE SANCTIS
Wie kommt die Roma aus diesem Spiel heraus?

In der ersten Halbzeit haben wir ein ausgezeichnetes Spiel gemacht, bei der einzigen echten gefährlichen Torchance haben wir dann das Tor bekommen, in der zweiten Hälfte haben wir mehr Konfusion gemacht und waren bei den Standards nicht konzentriert genug. Dies hat zusammen mit den Platzverweisen ein zu klares Ergebnis hervorgebracht.

Die Verteidigung war die ganze Saison bisher hochkonzentriert, heute passieren im wichtigsten Spiel einige Fehler, was ist beim Tor von Bonucci passiert?
Da gab es eine Unachtsamkeit, das ist für mich klar. Man muss auch die Bewegung von Bonucci unterstreichen, der das sehr gut gemacht hat und es geht hier auch nicht darum, jemandem die Schuld zuzuweisen. Aber es ist natürlich schade, denn das zweite Tor sofort nach der Pause zu bekommen hat dazu geführt, das das Spiel praktisch gelaufen war.

Was hat Juventus mehr als ihr?
Wenn man die erste Halbzeit und das Endergebnis betrachtet würde ich sagen: 8 Punkte, was ja auch das wichtigste ist. Was diesen Punktunterschied ausmacht möchte ich noch mal das wiederholen, was ich unter der Woche gesagt hatte: Das italienische Fussballsystem macht Juventus einfach stärker. Das Resultat ist natürlich legitim.

Bleibt etwas zurück?
Es gibt sicherlich das Rückspiel am 11. Mai, wir hoffen auch auf den Donnerstag, um eine weitere Chance gegen sie zu haben. In einem Punkt haben sie recht: Am Ende zählt das auf dem Platz und heute haben wir es auf dem Platz nicht zeigen können.

Die rote Karte für De Rossi?
Ich habe den Platzverweis gegen Daniele nicht gesehen, vielleicht wäre es besser gewesen kein solches Tackling zu riskieren, es sind Situationen, die in der ersten Hälfte beim Schiedsrichter zu einer Verwarnung geführt hatten. Es ist die erste Niederlage des Jahres, bitter weil sie gegen Juventus gekommen ist. Mich stört, dass ich in einem solchen Spiel drei Tore bekommen habe.

Der Rassismus?
Man spricht immer öfter davon, aber vielleicht sollte man nicht von Rassismus sprechen, sondern vielmehr von schlechtem Benehmen.

Quelle: romanews.eu

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