RUDI GARCIA
Sind sie zufrieden über die ganzen kreierten Torchancen oder sind sie eher unzufrieden, da das Spiel doch bis zum Schluss auf der Kippe stand?

Es ist ein ausserordentlich wichtiger Sieg, und das ist das wichtigste. Die erste Halbzeit haben wir gut gemangaged, aber in der zweiten haben wir viele Konterchancen verschenkt. Wir haben ein wunderschönes Tor gemacht, aber wir haben bis zum Schlusspfiff kämpfen müssen.

Rudi Garcia

Rudi Garcia

Ihr scheint besonders bei den Kopfbällen Probleme zu haben, gibt es da was zu verbessern?
Wir wussten, dass sie starke Kopfballspieler haben, allen voran Bianchi. Aber wir haben kein Gegentor kassiert und es ist einfacher zu gewinnen, wenn man kein Gegentor zulässt, vor allem auswärts.

Benatia hat nach dem Spiel gesagt, dass heute der Biss gefehlt hat und dass er darüber mit seinen Mitspielern noch sprechen wird, sind sie einverstanden?
Ich bin mir bewusst, dass wir um etwas ganz wichtiges spielen und das muss auch die Mannschaft verstehen, wir müssen auf dem Platz alles geben, vor allem wenn es schwer ist. Ich denke da an den Einsatz in der Defensivphase. Wenn wir nur ein Tor Vorsprung haben, muss die erste Defensivlinie alles geben, ich weiß dass es schwer ist, weil wir manchmal müde sind, aber es ist notwendig. Es ist in Ordnung, weil wir gewonnen haben und es ist einfacher etwas zu verbessern wenn man gewinnt.

Ist das heute ein Sieg der gesamten Truppe, wenn man bedenkt, dass vier Aussenverteidiger verletzt sind und zwei gespielt haben, die eigentlich keine Aussenverteidiger sind?
Damit bin ich absolut einverstanden. Unser Spiel sieht auch vor, dass wir über die Aussenverteidiger angreifen. Romagnoli und Taddei haben dazu beigetragen, dass wir kein Gegentor kassiert haben. Das war die Priorität, da wir wissen, dass wir jederzeit ein Tor schiessen können.

Gervinho schien ein wenig müde zu sein…
Kann sein, er hat viel gearbeitet, ist viel gelaufen, aber wenn wir 1-0 vorn sind ist er der schnellste Spieler vorne und ihn bei den sich bietenden Räumen auszuwechseln wäre nicht die richtige Entscheidung gewesen. Wir müssen auf dem Platz die richtigen Entscheidungen treffen, denn wir haben vorne die Möglichkeiten gehabt das Ergebnis in Sicherheit zu bringen. Es ist ein Problem der Entscheidungen vorne.

Erwarten sie sich, dass Torino Juventus aufhält?
Ich weiß es nicht, in einem Derby ist immer alles möglich, das unterschiedliche Niveau der Mannschaften hebt sich auf, es gibt nur den Stolz zu gewinnen oder nicht zu verlieren.

Ist dies der entscheidende Moment dieser Meisterschaft?
Jeder Moment ist wichtig, jedes Spiel ist wichtig. Was wir heute geschafft haben ist wichtig, weil wir vor allen anderen gespielt haben. Morgen können wir gelassen die anderen Spiele schauen, wir haben das unsere inzwischen getan.

Hoffen sie dass Juventus nach der Europa League ein wenig auf die Bremse tritt?
Ich habe vier Jahre lang mit Lille im Europapokal gespielt und das frisst Energie. Vor dem Europapokal zu gewinnen ist schwer, danach auch. Wir spielen nicht unter der Woche und müssen dies ausnutzen.

Auch wenn auf den Aussen ganz andere Spieler gespielt haben, das Ergebnis ist immer das selbe. Romagnoli scheint Nerven aus Stahl zu haben…
Ja, er ist immer locker. Die Erfahrung von Rodrigo war auch wichtig und Alessio hat gut verteidigt. Nach vorne hätte er etwas mehr tun können, aber er hat dennoch ein gutes Spiel abgeliefert.

Zu ihrer Saisonvorbereitung: Ist sie anders als sie üblicherweise in Italien gemacht wird?
Ich weiß es nicht, ich habe gehört, dass man in Italien eine sehr harte Saisonvorbereitung macht, auch meine ist hart, aber man arbeitet immer mit dem Ball. Eine intensive Arbeit mit dem Ball kann auch psychologisch interessant sein. Möglicherweise arbeitet man mit dem Ball auch mehr. Es ist eine Vorbereitung, die uns im Augenblick sehr zufrieden macht, da wir seit Saisonbeginn athletisch immer in Form sind und noch keine Einbrüche hatten.

Wie geht es Florenzi?
Er ist mit dem Fuss umgeknickt und hat mit grossem Mut und Ehrgeiz noch die Halbzeit zu Ende gespielt, aber er konnte nicht mehr laufen, ich musste ihn auswechseln.

Ist ihnen klar geworden, dass sie nicht mit drei reinen Stürmern plus Pjanic spielen können?
Nein, Pjanic war nicht fit und wollte zur Pause raus. Auch er hat mit grosser Courage weitergespielt, aber es war schwer. Ich habe dann Adem eingewechselt, um das zweite Tor zu schiessen, da ich wusste, dass bei einem 1-0 noch alles passieren könnte.

MEHDI BENATIA
Das Tor von Nainggolan ist das Manifest eures Spiels…

Ja, Miralem ist wieder dabei, nachdem er Probleme an einem Knie hatte. Er ist ein Spieler von höherer Qualität, er kann solch einen entscheidenden Pass schlagen. Ich freue mich auch für Nainggolan. Es war schwer, wir haben gekämpft. Wir sind vorne mit dabei, aber wir müssen noch mehr Biss haben, nie nachlassen, heute gibt es ein paar Kleinigkeiten, über die wir reden werden. Auch wenn wir gewonnen haben war bei weitem nicht alles perfekt.

Die Verteidigung war auf den Aussen total umgestellt…
Ja, es haben praktisch alle gefehlt, aber die, die gespielt haben, haben es sehr gut gemacht. Es fehlten viele starke Spieler, aber wir sind eine tolle Gruppe und heute haben wir alle zusammen gekämpft, deshalb bin ich glücklich.

Habt ihr Juventus jetzt Druck gemacht?
Ja, aber sie sind eine grosse Mannschaft, wir müssen jedes Match gewinnen, wenn wir die Rückrunde gleich spielen wie die Hinrunde werden wir ihnen am Ende sehr nahe sein.

RADJA NAINGGOLAN
Dein erstes Tor für die Roma…

Ein Tor, das drei Punkte bringt. Es ist nicht wichtig wer die Tore schiesst, wichtig ist zu gewinnen und drei Punkte mit nach Hause zu nehmen.

Ihr hattet viele Chancen, aber am Ende wäre es fast noch knapp geworden…
Wir hatten Torchancen, die wir hätten besser nutzen können, ein paar Konter. Aber wir sind einig geblieben und haben zusammen gewonnen.

Glaubt ihr an den Scudetto?
Natürlich glauben wir daran, bis es mathematisch nicht mehr möglich ist müssen wir daran glauben. Wir dürfen nichts wegwerfen und hoffen, dass die anderen den einen oder anderen Fehltritt machen.

Hättest du dir eher ein Weitschusstor erwartet?
Ja, ich probiere es immer mal wieder. Manchmal geht es gut, manchmal nicht.

Du kannst im Mittelfeld alle Positionen spielen, hatte dir Garcia eine besondere Aufgabe gegeben?
Nein, ich arbeite daran, immer besser in das System reinzukommen, ich muss immer auf den ballführenden Spieler Druck ausüben.

Wirst du dir morgen das Derby anschauen?
Ich werde Cagliari schauen (lacht).

Worüber hast du denn mit Benatia nach dem Schlusspfiff diskutiert?
Er war ganz ausser sich und diskutierte gerade mit ein paar Stürmern. Ich habe ihm gesagt, dass man nach dem Spiel schon mal ein wenig nervös sein kann, aber immer in Maßen. Ich habe nicht mit ihm gestritten, es war eine ganz ruhige Diskussion, aber er war ein wenig nervös und ich habe ihn beruhigt.

DANIELE DE ROSSI
Juventus habt ihr ein wenig Druck auferlegt, glaubt ihr daran?

Ich weiß nicht ob sie Punkte verlieren werden oder ob es ein spektakuläres Saisonfinale geben wird, wir müssen nur gewinnen, in der Hoffnung, dass sie oder Napoli Punkte liegen lassen. Wir müssen diesen zweiten Platz konsolidieren, es ist ein wichtiger Sieg. Wir hatten mehrere Chancen auf das 2-0, oft hat nur der letzte Pass gefehlt, sonst hätten wir den Sack viel früher zugemacht. Sie sind nicht die selbe Mannschaft wie im Hinspiel, nach dem Abgang von Diamanti hat sich die Gruppe zusammengeschweisst. Wir hatten das Spiel immer in der Hand, man leidet, aber letztendlich haben wir nur bei einer einzigen Aktion wirklich den Ausgleich riskiert.

Du könntest eine besondere Widmung machen, aber das Tor ist nicht gekommen…
Ich schiesse nicht besonders viele Tore, ich spiele weiter hinten als früher. Wenn dann mal ein Tor kommt werden wir sehen, ich bin keiner, der grosse Widmungen ausspricht. Morgen habe ich den ersten Sonntag, den ich meinen Töchtern widmen kann.

Garcia hat sich sehr beeindruckt von deinen Worten gezeigt, woran erkennt man, dass es eine gute Saison wird?
Das erkennt man täglich an kleinen Dingen, im Sommer, die Personen, die gekommen sind, viele kleine Episoden, das Derby am 4. Spieltag, der wichtige Sieg in Udine, die Siege nach der Niederlage in Turin, wichtig ist einer Mannschaft auf den Fersen zu bleiben, die zusammengestellt wurde, um die Meisterschaft zu dominieren. Ich weiß nicht, ob ich die Erlaubnis erhalte, die anderen Spiele morgen zu schauen (lacht).

Euch hat heute ein wenig das Spiel in die Tiefe gefehlt…
Ja, aber auch weil sie gut gespielt haben, ich hatte keinen besonders starken Eindruck von ihnen, aber in den letzten Spielen haben sie eine radikale Änderung vollzogen. Ich war zuversichtlich aber auch ein bisschen erschrocken, sie hätten uns können in Bedrängnis bringen, aber es ist normal, das Spiel in der Hand zu haben.

Sprecht ihr über den Scudetto?
Das hängt von uns ab, wir denken von Spiel zu Spiel, wir müssen alle gewinnen. Es ist unnötig bei 6 oder 9 Punkten Rückstand über den Scudetto zu sprechen.

Sind deine aktuellen Mitspieler im Mittelfeld die stärksten mit denen du je gespielt hast?
Sie sind wirklich stark, auch Bradley war auf einem sehr hohen Niveau, aber wir dürfen Emerson, Dacourt oder Pizarro nicht vergessen. Ich schätze mich sehr glücklich mit solch aussergewöhnlichen Mittelfeldspielern gespielt zu haben, nicht zu vergessen die Spieler auf anderen Positionen. Unsere Mannschaft ist wirklich stark, es ist eine Mannschaft, die jetzt oder in Zukunft gewinnen kann.

Möchtest du etwas auf französisch sagen?
Nein, nein, das lasse ich andere machen, ich habe welche gesehen, die das viel besser können als ich (lacht).

Ein Urteil zu Garcia, der die Roma total verändert hat. Mit einem Adjektiv?
Das erste, das mir einfällt ist „normal“, das nicht wie ein Kompliment klingt, aber eines ist. Er ist nicht exaltiert, hat keine komische Ideen im Kopf herumschwirren. Das ist nicht negativ, sondern im Gegenteil um seine Arbeit zu unterstreichen. Er hat beschlossen, sehr auf diesen Kader zu setzen, der bereits stark war.

ADEM LJAJIC
Die Fans möchten dich immer auf dem Platz sehen, ihr rotiert alle…

Auch ich möchte immer auf dem Platz stehen. Wichtig war aber der Sieg und jetzt schauen wir weiter. Wir haben nicht gut gespielt, aber wir haben gewonnen.

Tore hast du geschossen, bist du bisher mit deiner Saison zufrieden?
Ich bin noch nicht auf 100% der Form aber ich bin zufrieden. Ich hätte besser sein können, unter der Woche arbeite ich immer hart. Hoffentlich kommen mehr Tore.

Ist es besonders schwer wenn man als Stürmer mal keine Tore schiesst?
Sicherlich, aber ich gebe auch gerne Assists.

Ihr Stürmer müsst euch auch immer sehr in Defensivarbeit aufopfern…
Ja, wir müssen für die Mannschaft arbeiten und mit den Aussenverteidigern zusammenarbeiten. Wir arbeiten alle für die Mannschaft.

Kann man auf Juventus und auch die Verfolger Druck ausüben?
Wir schauen auf unseren eigenen Garten, dann schauen wir was morgen passiert.

Nachdem Destro ausgewechselt wurde hast du dich mit Gervinho als Sturmspitze abgewechselt. Hat das Garcia von euch verlangt? Wie war die Atmosphäre nach dem Schlusspfiff?
Im Sturm haben wir die Freiheit, wir können überall hin gehen, aber wenn die Aktion zu Ende ist, müssen wir auf unsere Position zurück. Wir werden unsere Positionen immer tauschen. Wir haben nicht das ganze Spiel über gut gespielt und wir waren ein wenig nervös, aber am Ende haben wir gewonnen.

Wo fühlst du dich im Sturm am wohlsten?
Ich spiele überall gerne, am besten gefällt es mir am linken Flügel.

ALESSIO ROMAGNOLI
Wir haben dich nie aufgeregt erlebt…

Ich bin vom Charakter her eher cool und meine Mitspieler geben mir sehr viel Ruhe.

Wie hast du dich auf links gefühlt?
Ich strenge mich an und versuche mein Bestes zu geben, heute ist es gut gegangen.

Garcia gibt euch Vertrauen…
Er hat immer gesagt, dass wir lernen und weiter arbeiten sollen.

Habt ihr auf Juventus Druck ausgeübt?
Sicher, mit diesem Ergebnis haben wir Druck auf sie ausgeübt.

Gibt es einen Aussenverteidiger, der dir besonders gefällt?
Maldini vielleicht, aber einer im Besonderen nicht.

Haben dir Benatia und Castan Ratschläge erteilt?
Sie haben gesagt, ich soll ruhig spielen, bei Kopfballduellen stark sein und einfach spielen, nichts anderes.

Quelle: romanews.eu

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