Benitez hat das morgige Spiel als fundamental für den zweiten Platz definiert. Wie sehen sie das?
Es ist noch nicht das Ende der Meisterschaft. Nachher fehlen bei ihnen noch 11 Spiele und bei uns 12. Wir haben sechs Punkte Vorsprung mit einem Spiel weniger, der Druck liegt ganz auf ihren Schultern. Wenn sie verlieren ist es für sie fast vorbei. Für uns ändert sich nichts. Napoli ist stark wie wir auch. Ich hoffe ein tolles Spiel wie das im Italienpokal in Rom zu sehen, mit einem starken Napoli, einem starken Schiedsrichter, einer tollen Atmosphäre und einem dem Spiel entsprechenden Fairplay.
Rudi Garcia
Wie geht es Strootman?
Zum Glück war es nur eine Prellung, er ist einsatzfähig.
Napoli hat gegen euch in drei Spielen fünf Tore erzielt. Ist das ein Zufall oder bereiten euch die Eigenschaften dieser Mannschaft Schwierigkeiten?
Wir haben von diesen drei Spielen zwei gewonnen und auch fünf Tore geschossen. Sie haben den zweitstärksten Sturm der Serie A und wir den dritten. Es kann alles passieren, wir müssen, wie gegen Juventus im Pokal, beweisen, dass wir gegen sie gewinnen können. Der bessere wird gewinnen. Ich hoffe ein schönes Spiel zu sehen und dass jeder Spieler auf dem Platz auf 100% ist.
Welchen Spieler würden sie von Napoli nehmen und bei der Roma einsetzen?
Ich bin zufrieden mit meinen Spielern. Ich mache nie solche Gedankenspiele. Wir sind zweite mit einer rekordverdächtigen Roma, wir haben einen starken Kader, der den Trainer glücklich macht.
Gegen Inter hatte ich den Eindruck, dass ihre Spieler oft den langen Ball auf den Mittelstürmer gesucht haben. War das einfach eine nicht so gut gelaufene Partie oder ist es ein Zeichen, dass ihre Spieler müde sind?
Es war kein athletisches Problem der Mannschaft, sondern nur einzelner Spieler. Wir hatten die Chance zum Sieg, vor allem in der zweiten Halbzeit, also bedeutet das, dass wir athletisch in Form waren. Wir haben in jedem Teil der Mannschaft Qualität, wir können in jedem Moment des Spiels ein Tor erzielen und morgen müssen wir in der Defensive effizienter sein als im letzten Spiel gegen Napoli.
Was möchten sie im Gegensatz zum Pokalrückspiel morgen nicht mehr sehen?
Ich möchte die individuellen Fehler in der Defensive nicht mehr sehen, aber an denen kann man nicht arbeiten, das hängt von der Konzentration ab. Des weiteren müssen wir bei Standards besser angreifen und besser verteidigen, da ruhende Bälle oft solch hochkarätige Spiele entscheiden.
Welches Bild haben sie sich vom italienischen Schiedsrichtersystem und von der italienischen Sportjustiz gemacht?
Hier funktioniert es so und das müssen wir respektieren. Ich frage mich nur warum die TV-Bilder für etwas verwendet werden, aber für etwas anderes nicht. Entweder gebraucht man TV-Bilder oder man gebraucht sie nicht. Wir müssen die Schiedsrichter unterstützen, sie haben eine sehr schwere Aufgabe, sie müssen in Bruchteilen einer Sekunde wichtige Entscheidungen treffen, so kann das nicht weitergehen, wir leben im 21. Jahrhundert. Normalerweise müssten 12 Augen mehr sehen als 6, aber es hat sich nichts geändert. Entweder fehlt die Verantwortung der der zusätzlichen Schiedsrichter, die dem Hauptschiedsrichter helfen sollten, oder es gibt viel zu verbessern. Ich habe es schon öfter gesagt: Technologische Errungenschaften haben andere Sportarten wie zum Beispiel Rugby stark verbessert.
Was denken sie über den Ethik-Kodex von Prandelli?
Der Ethik-Kodex ist in Ordnung, das Problem ist, dass alle Situationen, die zu einer Interpretation führen, gefährlich sind. Mir hat es nicht gefallen, dass De Rossi bereits durch das Fernsehen und die Nicht-Einberufung in die Nationalmannschaft verurteilt wurde. Es wäre korrekter gewesen, ihn zuerst einzuberufen und ihn dann eventuell nach der Entscheidung des Sportgerichts nach Hause zu schicken. Es war alles schon vorher klar, aber die TV-Bilder zeigen nicht alles. Es ist wie bei Statistiken: Man kann vieles scheinen lassen, wie man möchte. Der Schiedsrichter und der Torrichter haben alles gesehen, es war in ihrem Blickfeld, wenn sie nicht gepfiffen haben, dann haben sie es offensichtlich als einen normalen Bewegungsablauf angesehen. Ich will Daniele nicht verteidigen, aber ich habe mit ihm gesprochen und er hat gesagt, dass er gar nicht bemerkt hat, dass er solch eine Bewegung gemacht hat, auch Icardi hat es gar nicht bemerkt. Wir müssen es schaffen, solche Vorfälle im Strafraum zu vermeiden, das muss der Torrichter machen, aber es ist schwierig. Fussball ist ein Kontaktsport, das ist nicht wie Ping-Pong. Es ist nicht einfach für alle das selbe Mass zu finden.
Wäre ein Unentschieden morgen ein gutes Ergebnis?
Ja, aber wenn man auf ein Unentschieden spielt, ist es einfacher zu verlieren. Man muss immer spielen, um zu gewinnen, und man muss Ambition haben. Wenn wir nicht gewinnen wird es kein negatives Ergebnis sein.
Es gibt sehr viele Polemiken rund um die Schiedsrichter, viele beschweren sich. Sie haben mit ihrer Entscheidung, De Rossi nicht zu bestrafen, eine klare Position bezogen. Befürchten sie Episoden gegen die Roma?
Ich bin nur auf das konzentriert, was ich beeinflussen kann, wie das Spiel meiner Mannschaft und darauf, dass wir gut spielen. Andere Dinge kann ich nicht beeinflussen, deshalb konzentriere ich mich auf meine Mannschaft.
Bei der Roma spielen zwei Spieler, die sie schon bei Lille hatten: Gervinho und Bastos. Ersterer hat sich sofort integriert und ist ein sehr wichtiger Spieler für die Roma, welche Probleme hat hingegen Bastos?
Er verbessert sich laufend. Er ist mit einer Armfraktur zu uns gestossen und wir wussten, dass er etwas länger brauchen würde. Aber auch er hat sich sofort sehr gut in die Gruppe integriert, er ist ein guter Junge. Ich habe eine sehr intelligente Gruppe, die die Integration neuer Spieler sehr erleichtert. Er verbessert sich und wird der Mannschaft helfen können.
Quelle: vocegiallorossa.it
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