Nach fast zwei Jahren Planungszeit und unendlichen Spekulationen, ob es überhaupt jemals vorgestellt werden wird und wenn ja, wie es aussehen wird, wurde gestern in der Sala della Protomoteca im Rathaus in Rom das Projekt des neuen Stadions des AS Rom vorgestellt. Geladen hatten Bürgermeister Ignazio Marino, Roma-Präsident James Pallotta, Roma-CEO Italo Zanzi und Stararchitekt Dan Meis und gekommen waren, ausser einem Heer von Journalisten aus aller Welt, die gesamte Mannschaft des AS Rom samt Trainer Rudi Garcia und mehrere ehemalige Roma-Spieler wie Bruno Conti oder Paulo Roberto Falcao. Zeitgleich mit der Präsentation ging eine eigens erstellte Homepage online: stadiodellaroma.com
James Pallotta beginnt mit den Eckdaten des Stadionprojekts: „Das Projekt wird zu 100% von Privaten finanziert werden, es wird kein Geld aus öffentlicher Hand zur Verwendung kommen, weltweite Brands wie Nike, Goldman Sachs, Disney etc. werden beteiligt sein. Wir haben eine grosse Hilfe vonseiten des Bürgermeisters und seiner Mannschaft erhalten und wir werden versuchen, die Zeiten so kurz wie möglich zu halten, wir hoffen auf zwei Jahre reine Bauzeit. Es wird ein wunderbares und supermodernes Stadion mit 52500 Sitzplätzen, die leicht auf 60000 erweitert werden können, die Tribünen werden direkt an den Spielfeldrand gehen und ich möchte nicht in der Haut der gegnerischen Spieler stecken, wenn sie gegen die Roma spielen müssen. Dieses Stadion wird dem Gegner Angst einjagen.“
Dan Meis erklärt den technischen Teil seines Projektes: „Es ist eine fantastische Erfahrung für mich, eine einzigartige Chance für einen Architekten, solch ein Stadion in einer Stadt wie Rom, die eine besondere Geschichte hat, zu bauen. Die Inspiration des Designs kann in Rom nur durch die Geschichte der Stadt kommen, wir wollten die Glorie und die Stärke des Colosseums nehmen und das Stadion nach diesen Kriterien entwickeln. Das Stadion soll sich in der historischen Architektur und den Monumenten der Stadt widerspiegeln, aussen wollten wir eine Erinnerung an eine Mauer des Colosseums haben, eine Art neues Colosseum. Wir wollten die Fans so nahe wie möglich am Spielfeld, der Mauereffekt durch die steilen Tribünen wird die Gegner einschüchtern. Die Kraft der Curva Sud konnte nicht ausser Acht gelassen werden, sie gibt den Spielern Energie, die neue Sud wird ein wichtiger Teil sein, ein abgetrennter Teil der Tribünen, steil, mit 14000 Plätzen direkt am Spielfeld, die Fans werden sich mit ihr identifizieren.“
Italo Zanzi fügt hinzu: „Ich möchte unterstreichen, wie wichtig die Fans der Roma sind, wir wollen ihre Stadionerfahrung revolutionieren, sie sind unsere Stärke, sie werden die Priorität haben. Wir haben mehrere Umfragen durchgeführt, um ihre Meinung zu hören, es wird eine Tribüne der Tifosi mit 5000 Plätzen geben, einen Rat der Fans, der den Bau wird verfolgen können.“
Es folgen die Fragen der Journalisten:
Gibt es schon einen Namen für das Stadion?
Pallotta: Es wird nicht Colosseum heissen, es gibt nur ein Colosseum, über die Namensrechte wird noch verhandelt, es wird noch daran gearbeitet. Es würde mich freuen, wenn Totti der erste wäre, der das Spielfeld betritt.
Zanzi: „Stadio della Roma“ ist für den Anfang ein guter Namen, unser Marketingchef sucht die besten Partner für Stadion und Mannschaft.
Fürchten sie die legendär langsame italienische Bürokratie?
Pallotta: Ich bin sicher, dass der Weg, den wir bisher vorangebracht haben, sehr verständlich war. Ich bin in Boston aufgewachsen und die Bürokratie in Rom schreckt mich deshalb nicht. Wir werden weiterhin sehr transparent sein.
Zanzi: Wir haben verschiedene Studien durchgeführt, wir haben Tor di Valle nicht zufällig ausgesucht, die Stelle ist geeignet.
Wie viel wird alles kosten?
Pallotta: Das Stadion alleine wird ca. 300 Mio. € kosten und mit allem drumherum werden wir auf ca. 1 Mrd. € kommen, alles zusammen. Wir haben mehrere Fonds bereitgestellt, wir haben nicht alle Investoren genannt, wir haben eine sehr solide finanzielle Position.
Die Feinde der Stadien sind das Fernsehen und die Angst ins Stadion zu gehen, haben sie schon Ideen, wie sie die Menschen ins Stadion locken wollen und wie diese das Stadion mehr geniessen können?
Zanzi: Wir wollen ein Stadion für die Familien bauen, wir werden uns sehr um die Sicherheit kümmern, wir wollen die Fans ermutigen ins Stadion zu kommen, das Stadion soll eine Oase für die Familien und die Fans werden.
Meis: Die Roma-Fans sind voller Leidenschaft, im Stadion ist es nicht das selbe wie im Fernsehen, die Familien müssen sich sicher fühlen, es wird Räume geben, um Überfüllungen zu vermeiden. Die Menschen werden sich sicher fühlen und ins Stadion kommen wollen.
Wem wird das Stadion gehören? Einer Newco? Wird dir Roma Teilhaber oder Nutzniesser sein? Oder wird sie gar Miete zahlen müssen?
Pallotta: Stadium Co. haben wir nur aus finanztechnischen Gründen gegründet, das Stadion wird der AS Roma gehören.
Was wird mit Trigoria passieren? Wie viel wird eine Dauerkarte kosten?
Zanzi: Trigoria wird ein wichtiger Teil der Roma bleiben, wir werden dort ein Trainingszentrum für die Jugendmannschaften bauen und ein neues Medizinzentrum. Wir verkünden heute noch keine Preise, sie werden angemessen und konkurrenzfähig sein, wir wollen den aktuellen Dauerkartenbesitzern die Möglichkeit geben, die ersten im neuen Stadion zu sein.
Quelle: romanews.eu