Die Roma gewinnt seit 19 Jahren nicht mehr in Cagliari. Wenn man auch das Hinspiel betrachtet, welche Schwierigkeiten erwarten sie sich?
Es ist immer schwierig auswärts zu gewinnen. Die Statistiken sind auch dazu da, um sie zu ändern. Und morgen müssen wir diese ändern.
Ist Juventus in der Meisterschaft und in der Europa League der Favorit?
Klar, sie sind erste mit 8 Punkten Vorsprung. Wir werden so spielen, dass es morgen um 17 Uhr nur mehr 5 Punkte sind. Wir müssen das unsere tun und abwarten. Ihr Kader ist dazu gemacht, um die Champions League zu gewinnen, natürlich gilt das umso mehr auch für die Europa League.
Ist die aktuelle die heikelste Phase der Saison für die Roma?
Es ändert sich nichts, langsam langsam nähern wir uns dem Ende der Saison. Es fehlen noch 1,5 Monate, aber wenn immer weniger Spiele zu absolvieren sind hat der Verfolger weniger Anrecht auf Fehltritte. Deshalb werden wir morgen hingehen, um die drei Punkte zu holen, das ist der beste Weg, um den Vorsprung auf den Dritten zu halten oder zu vergrössern und zu versuchen, den Rückstand auf den Ersten zu verringern.
Viele sagen, dass Conte und Sie vom Charakter her ähnlich sind. Ist das so? Wundern sie sich über dauernden Streitereien zwischen den Vereinen im italienischen Fussball wie zuletzt zwischen Juventus und Napoli?
Ich kenne mich ziemlich gut, aber die anderen Trainer kenne ich kaum, ich spreche mit ihnen eigentlich nur kurz vor den Spielen. Um über jemanden zu sprechen muss man denjenigen kennen und ich kenne Conte viel zu wenig. Die Personen, die man über einen Trainer ausfragen kann, sind seine Spieler, sie leben täglich mit ihm. Über das andere habe ich nichts zu sagen, mich interessiert nur das Abenteuer der Roma und mit meinem Club weiter zu machen.
Haben sie das Hinspiel oder die letzten Spiele von Cagliari analysiert?
Ich habe den Spielern die letzten Spiele gezeigt, das Hinspiel habe ich angesehen, aber wir haben nicht mit den Spielern darüber gesprochen.
Täglich hört man Kritiken an ihren Spielern, wie zum Beispiel Ljaijc oder Destro, stört sie das, vor allem wenn man die Resultate ihrer Mannschaft ansieht?
Wir hatten ein mathematisches Ziel, uns für Europa zu qualifizieren. Das war unser Ziel und wir haben es bereits erreicht. Wenn man ein Ziel erreicht hat und noch viele Spiele bis zum Ende fehlen ist es normal, dass man das Ziel neu steckt. Wir werden in der Champions sein, aber wir wollen uns direkt qualifizieren. Für den ersten Platz liegt das Schicksal nicht in unserer Hand, für den zweiten aber schon. Ich hatte aber auch ein weiteres Ziel: Die Mannschaft so spielen zu lassen, dass es die Tifosi erfreut. Wenn ich Taddei sehe, wie er mit unseren Fans feiert, dann denke ich, dass wir dieses Ziel erreicht haben. Wir haben unseren Fans und Spielern ihren Stolz und das Lächeln wiedergegeben. Das Bild von Taddei ist ein unglaubliches Beispiel, dass wir dieses Ziel erreicht haben und es war wichtiger als die Tabelle, die nur eine direkte Folge des ersteren Ziels ist.
Sie haben in einem Zeitungsinterview gesagt, dass Ljajic wie Hazard werden kann. Sehen sie bei ihm die selbe Einstellung wie beim Belgier?
Ich verfolge jeden Spieler, Adem ist ein Rohdiamant. Hazard war zu Beginn genau gleich und vier Jahre später war er total verändert. Bei Adem kann genau das selbe passieren. Er strengt sich sehr an und nicht zu vergessen: Er hat 5 Tore geschossen und 5 Assists gegeben.
Wie weit wollen sie, dass die Roma kommt, um sie weiterhin zu trainieren?
So weit wie möglich. Man muss bis zum Schluss daran glauben, dann wird es eine ausgezeichnete Saison gewesen sein. Aber wir müssen weitermachen, denn es ist noch nicht zu Ende. Dann wird der Moment kommen, um mit der Vereinsführung zu sprechen und zu sehen, was wir tun können. Am Ende der Saison wird alles einfacher sein. Wenn ich heute sage, dass alle sich auf das Spiel konzentrieren sollen und dann beginne, über den Transfermarkt zu sprechen, geht das nicht gut. Ich möchte nicht diesen Fehler begehen.
Wie war die Woche für Nainggolan, der jetzt gegen seinen ehemaligen Verein spielen muss?
Wir haben darüber gesprochen. Wenn ein Spieler lange Zeit bei einer Mannschaft spielt und er sich dort sehr wohl gefühlt hat, wie es bei Radja der Fall war, ist es normal, dass es für ihn vom Emotionalen her ein besonderes Spiel ist, wie immer in diesen Fällen. Er wird für die Roma das Maximum geben, um mit uns zu gewinnen, mit dem nötigen Respekt.
Die Roma hat ihre Spielweise ein wenig geändert, mit hohem Pressing und hoch stehender Abwehr. Hängt das von der Müdigkeit der Gegner ab oder ist das eine Vorbereitungsarbeit für die nächste Saison?
Wir haben das immer gemacht, es hängt dann davon ab, ob wir alle drei Tage spielen. Es gibt in jedem Spiel den Moment, in dem wir diese Strategie fahren, um den Ballführenden Spieler zu stören und um den Ball hoch in der gegnerischen Hälfte zurückzugewinnen, um näher am gegnerischen Tor zu sein. Das kann das ganze Spiel über so sein, aber man muss dazu Räume schaffen, die nicht existieren.
Fühlen sie sich in diesem Jahr in einer stärkeren Verhandlungsposition im Transfermarkt?
Seit Saisonbeginn haben wir Hand in Hand mit Sabatini gearbeitet, das haben wir die ganze Saison über gemacht und werden es auch in Zukunft tun. Was sich ändert ist, dass im Club zuerst der wirtschaftlich Teil zählt. Wir werden sehen was am Ende der Saison passiert, das einzige, was wir wissen auch wenn es nichts nützt darauf zurückzukehren, ist, dass wir im letzten Sommer mehr verkaufen mussten. Aber wir haben trotzdem einen Kader zusammengestellt, um Europa zu erreichen, und haben es auch geschafft. Die Entscheidungen waren richtig und wir werden auch im Sommer die richtigen Entscheidungen treffen. Was man aber wissen muss ist, dass man beim Transfermarkt niemals behaupten kann, dass jemand sich nie täuscht. Es gibt sehr viele Details zu beachten wenn ein Spieler verpflichtet wird. Man muss das Talent sehen, wie er sich einfügt, wie viel Zeit er braucht. Deshalb spielen einige Spieler sofort super und andere brauchen Zeit. Das muss man wissen.
Könnte der aktuelle Kader eine hypothetische Champions-League-Gruppenphase überstehen?
Das werden wir sehen, ich habe bereits auf diese Frage geantwortet. Der Kader der nächsten Saison wird nicht der selbe sein, wie in dieser Saison. Vielleicht wird sich der von Barcelona nicht ändern, aber jeder Kader der Welt ändert mindestens einen Spieler. Das bedeutet, dass wir im Moment nicht antworten können. Wir sind uns aber einig, dass wir jedes Jahr die beste Roma wollen und die heurige ist wirklich nicht schlecht.
Welches der nächsten drei Spiele wird das schwerste sein? Wie werden sie Conti limitieren?
Ich kann nur auf die zweite Frage antworten, mich interessiert die Frage aber nicht die Antwort. Ich spreche nie über folgende Spiele. Mich interessiert nur Cagliari, sie haben starke Spieler. Auch der Sohn von Bruno Conti ist einer von diesen, sie sind auch im Sturm stark. Wir haben unsere Stärken und werden hingehen um sie zu stören. Es wird aber auch für uns schwer sein, aber wir werden so spielen, dass es für sie auch schwer sein wird.
Mit 82% angekommenen Pässen ist De Rossi der Mittelfeldspieler mit dem höchsten Wert der Serie A. Kann er gegen eine Mannschaft wie Cagliari weiter vorne spielen, um offensiv effizienter zu sein? Sie haben Strootman als Waschmaschine bezeichnet, wie würden sie De Rossi bezeichnen?
Das ist einfach, Daniele ist ein grossartiger Spieler. Einer der besten Mittelfeldspieler, die ich in meiner Karriere gesehen habe. In meinem Spielsystem berührt er viele Bälle und verliert ihn fast nie. Aber er hat den Vorteil, dass er tief steht und das Spiel vor sich hat. Wenn ein Mittelfeldspieler höher steht, muss er mehr riskieren und die angekommenen Pässe nehmen ab, aber das ist richtig so, ein offensiv stehender Mittelfeldspieler muss den entscheidenden Pass riskieren. Daniele kann das machen, aber warum soll ich einen Spieler von einer Position wegnehmen, wo er das Beste geben kann, um ihn offensiver aufzustellen und Balance zu verlieren? Das bringt es nicht, auch wenn wir öfter mit dem Trequartista gespielt haben als mit dem 4-3-3.
Quelle: vocegiallorossa.it