Nach einer mehr als umstrittenen Schiedsrichterleistung verliert die Roma das Schlagerspiel vom 6. Spieltag auswärts gegen Juventus mit 2-3. Dazu Garcia: „Schade, dass in diesem Stadion die Strafräume 17 Meter messen.“ Sabatini: „Beide Elfmeter für Juventus waren keine und das dritte Tor war wegen Abseits zu annullieren.“ Totti: „Juventus soll gefälligst bei einer anderen Meisterschaft mitspielen, irgendwie schaffen sie es immer zu gewinnen.“ Wir berichteten.
Aber nicht nur auf dem Spielfeld gibt es unschöne Szenen gegen die Roma, auch auf der Tribüne rund um die Roma-Bank geht es hoch her: De Rossi und Strootman werden laufend angepöbelt und Ljajic öfter als „Zigeuner“ beschimpft. Schlimmer ergeht es Torwarttrainer Nanni und Physiotherapeut Scala, die beide Ohrfeigen einstecken müssen. Das muss der berühmte „Stile Juve“ sein von dem man immer hört…
Aber damit noch nicht genug: Am Flughafen in Turin wird die Mannschaft vor dem Abflug über die offiziellen Lautsprecher verhöhnt und als Verlierertruppe tituliert. Zwei Tage später kommt die offizielle Entschuldigung vonseiten des Flughafenbetreibers Sagat: „Einige Reisende, die sich in der Abflughalle befanden, haben das Mikrofon eines zu dem Zeitpunkt nicht aktiven und deshalb nicht besetzten Gates aktiviert und verleumderische und verhöhnende Phrasen in Richtung der Mannschaft des AS Rom durchgesagt. Wir möchten uns dafür bei der Mannschaft und der ganzen Stadt Rom entschuldigen.“
Der AS Rom und der Basketballverein Virtus Roma geben bekannt, dass Roma Radio in der Saison 2014/15 das offizielle Radio der Virtus sein wird. Roma Radio wird alle Spiele in der Serie A1 und im Europacup der Virtus live übertragen und am Montag und Freitag eine spezielle Sendung zur Virtus übertragen.
Nach seiner roten Karte gegen Juventus wird Roma-Verteidiger Kostas Manolas für zwei Spiele gesperrt, Francesco Totti liegt nach dem Juventus-Spiel bei drei Verwarnungen und wäre bei der nächsten gelben Karte gesperrt. Rudi Garcia, der nach seinen Protesten beim ersten Elfmeter für Juventus auf die Tribüne geschickt worden war, wir verwarnt und erhält eine Geldstrafe über 5.000€, Juventus erhält für das Verhalten seiner Fans (Ohrfeigen, Pyrotechnik, Laserlicht gegen Romaspieler) eine Geldstrafe über 30.000€, Roma eine über 20.000€ (Pyrotechnik, Walkie-Talkie auf der Bank)
Starjournalist und bekennender Juventus-Fan Marco Travaglio im Interview zu Juventus-Roma: „Als Fan habe ich mich seit Moggi-Zeiten nicht mehr so geschämt. Mit gefällt es zu gewinnen, ab nicht indem man stiehlt.“ Also hat Juventus gestohlen? „Ja, bei allem, nicht eines der drei Tore ist regulär. Die Moggi-Schüler haben ihre Lehrer übertroffen.“ Wer sind diese Schüler? „Andrea Agnelli.“
Gianluca Rocchi, der Schiedsrichter des Skandalspiels Juventus-Roma wird vermutlich einen Monat lang keine Serie A Spiele mehr pfeifen, ausserdem soll Domenico Messina, der Mann der die Schiedsrichter designiert, entschieden haben, in dieser Saison Rocchi nicht mehr Juventus oder Roma pfeifen zu lassen.
Ganz so unrecht scheinen die Romanisti mit ihren Protesten nach dem Juventus-Spiel nicht zu haben: Der neue italienischen Verbandspräsident Tavecchio erklärt sich mit einem Brief an die FIFA bereit, in der italienischen Liga neue Technologien zu experimentieren, um dem Schiedsrichter bei bestimmten Entscheidungen zu helfen. Er könnte sich ein „Instant Replay“ vorstellen, das – ähnlich wie beim Tennis – 2-3 mal pro Halbzeit gefordert werden kann.
Roma-Präsident James Pallotta beruhigt mit einem offiziellen Statement auf der Roma-Homepage die Gemüter: „Wir müssten alle einmal tief durchatmen und uns ein wenig beruhigen. Der moderne Fussball ist ein Spiel, dass mit 1000 km/h gespielt wird und hin und wieder kommt es zu Fehlern und Streitigkeiten, das gilt für alle. Wir sind beide grosse Clubs und wir beginnen eine Rivalität, die noch lange andauern wird, das kann für den italienischen Fussball nur positiv sein. Wir werden immer stolz auf unsere Mannschaft sein. Wir lieben unseren Spirit. Wir werden bald zurückkehren und immer darum kämpfen, ganz oben mitzuspielen. Fangt schon mal an euch daran zu gewöhnen.“
Nicht nur fussballerisch läuft es zur Zeit bei Federico Balzaretti nicht rund, auch in seinem Privatleben kommt es zu einer unangenehmen Situation: Eine kriminelle Bande bricht in seine Wohnung in Rom ein und entwendet Bargeld und Schmuck im Wert von 100.000 €. Die Polizei ermittelt.
Im Dauereinsatz ist James Pallotta, der mehrere Interviews gibt:
Zur BBC: „Strootman wird uns nicht verlassen. Ich habe der Printpresse schon gesagt, dass sie aufhören sollten, Papier zu verschwenden. Wir haben keine Absicht Kevin zu verkaufen. Natürlich haben wir als Businessmänner die Pflicht, die Personen anzuhören, die uns anrufen und sagen, dass sie einen unseren Spieler haben möchten. Das muss man tun, das gehört zum Business. Das bedeutet aber nicht, dass du mit 75 Mio. Pfund das richtige Angebot gemacht hast. Unsere Absicht ist es, eine grosse Mannschaft aufzubauen, aber wir sagen nicht, dass wir dabei einen Haufen Geld machen müssen. Unser Ziel ist Stabilität.“
Zur Gazzetta dello Sport: Enttäuscht über das Spiel in Turin? „Natürlich, vor allem aufgrund des Ergebnisses. In Turin hat nicht ein Weltkrieg stattgefunden, sondern nur ein Fussballspiel mit einigen Schiedsrichterfehlern. Eine Niederlage macht uns nie glücklich, aber man muss sie annehmen, als Club, als Team uns auch als Fan. Auch weil die Mannschaft 100% gegeben hat, ich bin sehr stolz auf meine Jungs. Auch wenn es wirklich etwas gibt, das mich sehr enttäuscht hat…“
Was genau? „Das was rund um unsere Bank herum passiert ist: Ich denke da an die Beleidigungen in Richtung Ljajic und Strootman und die Ohrfeigen, die die Jungs aus dem Trainerteam einstecken mussten. Das ist nicht in Ordnung, das ist nicht Sport. Das will aber nicht heissen, dass dies alles Juventus darstellt, es sind nur diese 5-6 faulen Äpfel, die man in einer Masse von 50-60000 schon mal finden kann. Nur müssen solche Personen von den Stadien verbannt werden und für immer draussen bleiben. Da gibt es keinen anderen Weg.“
Am Dienstag haben sie ein beschwichtigendes Statement abgegeben, einige haben darin auch einen Fingerzeig in Richtung der Aussagen von Totti nach dem Spiel gesehen… „Bei der Roma darf jeder das sagen was er denkt: ich, das Trainerteam, die Manager, die Spieler. Jeder hat eine Meinung und wahrscheinlich hätte ich direkt nach dem Spiel das selbe gesagt. Mir gefällt es, dass meine Mannschaft eine starke Persönlichkeit hat und immer um alles kämpft. In Manchester haben wir sofort ein Tor kassiert und wir haben uns zurückgekämpft, in Turin war es das selbe. Niemanden gefällt es zu verlieren, schon gar nicht Francesco. Aber am Tag danach ist alles vorbei, man muss nach vorne schauen. Aber etwas möchte ich klarstellen: Meine Aussage war nicht an Totti gerichtet.“
Was sagen sie zur möglichen Einführung eines Instant Replay im Fussball? „Wir müssen uns von den US-Sportarten etwas abschauen, es ist richtig ein paar mal im Spiel die Möglichkeit zu geben nachzufragen, um eventuell Schiedsrichterentscheidungen noch einmal anzuschauen. Vielleicht einmal pro Halbzeit, um den Spielfluss nicht zu sehr zu stören. Weiters muss man sagen, dass es einen riesigen Unterschied zu den US-Sportarten gibt: Ein Fussballspiel kann durch eine einzige Entscheidung, einen Pfiff oder ein Tor entschieden werden. Denken wir an das Spiel in Turin mit drei Fehlentscheidungen. Im Fussball entscheiden solche Dinge eine ganze Meisterschaft oder den Einzug in die Champions League. Ja, ein Instant Replay wäre ohne Zweifel der richtige Weg, ein Schritt mehr in Richtung Moderne.“
Im Rahmen des Treffens „Leaders in Football“ in London: „Mit meinen Partnern zusammen haben wir alle Möglichkeiten geprüft, die uns angeboten wurden. Wir haben die Roma ausgewählt, weil es ein Club mit grosser Tradition ist und man ein ausgezeichnetes Projekt machen konnte und weil es – Scheisse nochmal – Rom ist! Wir haben die leidenschaftlichsten Fans, alles was sie wollen ist Transparenz und Ehrlichkeit. Garcia? Er wird unser Ferguson sein, wir denken an die nächsten 20 Jahre.“
Die Konsumentenvereinigung Codacons verlangt von den verschiedenen Wettanbietern, dass sie die Wetteinsätze auf einen Sieg der Roma oder ein Unentschieden bei Juventus-Roma ihren Kunden zurückzahlen sollten. Das Wettbüro Paddy Power zahlt die Einsätze zurück.
Beim Länderspiel Äthiopien-Mali erleidet Roma-Spieler Seydou Keita eine Muskelverletzung am Unterschenkel, er könnte der Roma bis zu einem Monat lang fehlen.
Gerüchten zufolge steht die Roma kurz vor der Unterzeichnung eines Sponsorenvertrages für den Trikotsponsor, es soll sich um einen internationalen Elektronik- und Telekommunikationsriesen handeln. Der Vertrag soll über zwei Saisonen gehen und der Roma insgesamt 20 Mio. € einbringen, auch wenn die Mannen von James Pallotta 15 Mio. pro Saison für drei Saisonen haben möchten. Als mögliche Konzerne werden Samsung und Huawei genannt, auch wenn es dazu noch nichts konkretes gibt.
Der Aussenminister der Niederlande Frans Timmermans, bekennender Roma-Fan, wird zusammen mit anderen prominenten Fans zum „Cavaliere della Roma“ ernannt, dazu Timmermans: „Ich ging mit meinen Freunden die Spiele der Roma anschauen, aber ich bin ihr überallhin gefolgt. In jenen Jahren war die Roma ein soziales Event, auch wenn die andere Mannschaft, die sich in der Stadt befindet, sehr stark war. Die Roma und ihre Projekte finden noch nicht grosse Beachtung. Die Menschen sind überrascht sie so spielen zu sehen, aber schon bald wird niemand mehr überrascht sein. Auch weil Totti da ist, den ich unendlich bewundere. Er ist ein Vorbild für Europa. Und seine Worte nach Juve-Roma, die ich nicht kommentieren möchte, haben meiner Meinung nach Gewicht. Ich sage nur, dass es mir weh getan hat, bestimmte Dinge zu sehen; wenn ich darüber sprechen würde, wäre ich wenig diplomatisch. Habt ihr De Rossi gesehen? Mir gefällt auch Pjanic. Wir werden die Champions League gewinnen, auch weil diese Vereinsführung das Ziel verfolgt in Europa zu dominieren.“
Adrien Rabiot, Jungstar im Mittelfeld von PSG, im Interview mit Canal+: „Es gibt keine Probleme zwischen mir und dem Trainer. Mit der Roma schien im Sommer alles klar zu sein, ich glaubte daran. Ich weiß nicht warum es letztendlich nicht geklappt hat, es war jedenfalls nicht unsere Schuld. Ich habe keine Angst vor der grossen Konkurrenz bei PSG, auch bei der Roma spielen viele starke Mittelfeldspieler, sie haben ein tolles Projekt und spielen in der Champions League.“
Kevin Strootman trainiert zum ersten mal nach seiner schweren Knieverletzung vor sieben Monaten mit der Mannschaft zusammen. Er macht zwar nur einen Teil des Trainings mit, es ist aber ein wichtiger Schritt in Richtung totaler Genesung. Sein erster Einsatz wird nicht vor der Länderspielpause mitte November erwartet, am 22. November gegen Atalanta könnte er zum ersten mal wieder auf dem Platz stehen.
Maicon Douglas Sisenando, besser bekannt als Maicon, verlängert seinen Vertrag mit der Roma um ein Jahr bis zum 30. Juni 2016 mit Option auf eine weitere Saison. Welcher der beiden Vertragspartner die Option hat ist nicht bekannt. Gerüchten zufolge erhält Maicon ein Nettogehalt von 1,5 Mio. € pro Saison, mit Boni könnte er auf 2 Mio. kommen. Wir berichteten.
Nach dem Sole 24 Ore könnte sich die FIGC dem Cotonou-Abkommen öffnen, einem Abkommen zwischen EU und 79 AKP-Staaten (Afrika, Karibik, Pazifik), nach dem im Sportbereich ein Athlet aus jenen Staaten einem Athleten aus der EU gleichgestellt wäre. Im Falle der Roma würde das bedeuten, dass zum Beispiel Gervinho einem EU-Spieler gleichgestellt und nicht mehr einen Slot der Nicht-EU-Spieler besetzen würde.
Ömer Uzun, Berater von Salih Ucan, zu den kursierenden Gerüchten eines möglichen Wechsels seines Schützlings im Winter: „Ucan soll verliehen werden? Die Aussagen die ich bezüglich dazu gelesen habe sind irreal. Im Augenblick hat die Roma nicht den kleinsten Gedanken daran verschwendet, ihn abzugeben. Sie sind zufrieden mit ihm. Es gibt keinerlei Meinungsverschiedenkeiten zwischen dem Spieler und dem Verein und deshalb wird er auch seine Karriere bei der Roma fortsetzen. Salih hat zu Beginn der Saison eine Verletzung in der Leistengegend erlitten und konnte deshalb drei Wochen lang nicht mit der Mannschaft trainieren, jetzt ist er wieder fit und wird auch zum Einsatz kommen.“
Leonardo Rossi, Stadium Head of Ticket Sales der Roma, spricht im Roma Radio zur Ticket-Situation für Roma-Bayern: Wir haben nur noch sehr wenige Karten für die Monte Mario, der Rest ist ausverkauft und wir haben den neuen Inkasso-Rekord aller Zeiten der Roma gebrochen. Unser Dank gilt den Tifosi, die sich nie von uns abgewendet haben und uns ihre Passion bei jedem Spiel zeigen.
Rudi Garcia in der Pressekonferenz vor dem 7. Spieltag Roma-Chievo:
Wie fühlen sie sich als Sportsmann, als Trainer nach diesen Tagen?
Das Problem ist, dass zu viele Tage ohne Pflichtspiel vergangen sind, deshalb haben wir so lange über Juventus-Roma gesprochen. Für mich war es aber alles andere als eine Niederlage, wir waren stark und haben zwei Tore erzielt und hätten noch zwei schiessen können. Ich bin stolz auf meine Spieler, weil wir Stärke und Persönlichkeit gezeigt haben. Zu Juventus kann ich nur sagen, dass die Behandlung auf der Tribüne und auf unserer Bank beschämend war, das war inakzeptabel. Das Spiel hat mich aber überzeugt, dass wir die Meisterschaft gewinnen werden. Wir sind stärker als Juventus.
Sind sie besorgt über die ganzen Muskelverletzungen?
Nein, es ist ein wenig ein Teufelskreis, weil wir die Verletzten alle im Mittelfeld hatten. Wenn wir alle Muskelverletzungen am selben Muskel hätten, wäre ich besorgt, aber so ist es nicht.
Sie haben über Druck gesprochen… gibt es eine richtige Art, mit dem Schiedsrichter umzugehen?
Maicon hat recht, wenn er sagt, dass wir nach vorne schauen und den Schiedsrichter immer respektieren müssen. Wir haben sowohl in Manchester als auch in Turin bewiesen, dass wir die richtige Mentalität besitzen. Der Elfmeter hat die Mannschaft nicht einbrechen lassen und das zeigt, dass die Mannschaft fähig ist alle… nein, einige Episoden im Spiel zu überwinden.
Kader für das Spiel Roma-Chievo vom 18.10.2014, 18.00 Uhr:
Nominiert: ASTORI, CHOLEVAS, COLE, DE ROSSI, DE SANCTIS, DESTRO, EMANUELSON, FLORENZI, GERVINHO, LJAJIC, LOBONT, MAICON, MAPOU, NAINGGOLAN, PAREDES, PJANIC, SANABRIA, SKORUPSKI, SOMMA, TOROSIDIS, TOTTI, UÇAN, VERDE
Nicht nominiert:
BALZARETTI, BORRIELLO, CASTAN, ITURBE, KEITA, STROOTMAN, MANOLAS
Quelle: vocegiallorossa.it