Wie würden Sie die Kabine der Roma beschreiben?
Schön, breit und gut.
Wollen Sie etwas zu den Worten von Baldini hinzufügen?
Was kann ich noch zufügen? Ich bin froh, dass mir die Vereinsleitung ihr Vertrauen ausgesprochen hat: ich glaube daran und sie ebenso.
Brauchten Sie dieses Vertrauen oder haben Sie das Vertrauen immer gespürt?
Ich denke, dass Trainer und Spieler immer Motivation und Anregungen. Auch das hilft uns, denn die Mannschaft hat Werte und kann einen gute Fussball spielen.
Haben Sie die Formation von Morgen bereits ausgewählt? Wird Destro spielen?
Destro weiss, dass wir stark auf ihn setzen, er wird sicher zum Einsatz kommen. Ich setze auf ihn, der Verein ebenso und ich bin mir sicher, dass er gute Leistungen bringen wird für die Roma. Ob er es bereits ab Morgen oder erst später zeigen wird, ist ein anderes Thema.
Alles geklärt mit Pjanic?
Der Junge hat mich aufgesucht, um sich bei mir zu entschuldigen. Das bedeutet, dass er etwas zu mir gesagt hatte. Aber das bin ich seit 40 Jahren gewohnt, das ist auf anderen Plätzen genau so geschehen wie auch hier. Ich kann ihn verstehen: er möchte spielen wie die anderen auch, deshalb ist ihm etwas rausgerutscht.
In diesen Monaten schien es wenig Klarheit zu geben zwischen den Äusserungen aller Vereinsmitglieder: kann dieses Chaos auch das Innere der Gruppe beeinflusst haben?
Meiner Meinung nach seid ihr es, die für Unordnung sorgt. Ich bin als Trainer immer gleich behandelt worden, wir haben immer Stellung bezogen zu unserer Arbeit und unseren Zielen. Etwas anderes haben wir nie gesagt. Im Inneren wissen wir, was wir tun und wie wir es tun.
Man sprach von einer geteilten Kabine, von einigen Spielern, die nicht voll und ganz hinter Ihren Strategien stehen würden…
Auch darüber habt ihr gesprochen. Ich hatte bisher keinen Spieler, der sich bei mir beklagt hat. De Rossi hat mir nie etwas gesagt. Ich spreche über meine Erfahrungen, das, was draussen gesagt wird, interessiert mich nicht. Ich weiss, was ich wissen muss und die Spieler das, was sie betrifft.
Ist die Mannschaft ruhig?
Sie sollte es eigentlich nicht sein, da man nicht die anvisierten Resultate eingefahren hat. Aber ich bin davon überzeugt, dass wir gut arbeiten und dass wir positive Resultate erreichen können.
Was für eine Reaktion erwarten Sie sich Morgen von der Mannschaft?
Ich möchte die Mannschaft konzentriert Fussball spielen sehen, und zwar über 90 Minuten hinweg.
Was die terzini angeht: Dodò auf rechts und Balzaretti auf links. Nur eine Möglichkeit?
Piris hat es nicht geschafft wegen der Nationalmannschaft, Taddei war verletzt und deshalb habe ich diese zwei aufgestellt. Für die Zukunftt könnte das eine Lösung sein.
Fühlen Sie sich verfolgt von den Resultaten? Halten Sie es für nötig, die Saisonziele neu anzusetzen?
Nein, das bin ich nicht. Es ist klar: als Trainer möchte ich meine Mannschaft gut spielen sehen und die Resultate erreichen, die bisher nicht eingetroffen sind wegen Konzentrationsfehlern und falschen Spielmodulen. Wir müssen uns alle Ziele setzen, so wie ich bereits im Vorbereitungslager davon überzeugt war, was in dieser Mannschaft steckt und dass sie es mit jeder Mannschaft aufnehmen kann. Das haben wir zwar mit den Resultaten nicht bestätigt, aber dafür mit dem Spiel. Denn über gewisse Spielphasen hinweg haben wir wirklich gut gespielt und das möchte ich über die vollen 90 Minuten sehen. Diese Mannschaft ist konkurrenzfähig, sie muss spielen um zu gewinnen und darf sich vor niemandem fürchten: ich muss das Bestmögliche versuchen, aber das Ziel muss immer höher sein. Deshalb versuche ich, auf die Mannschaften , die vor uns liegen, aufzuholen.
Was antworten Sie denjenigen,d die behaupten, dass Zeman nie die Schuld auf sich nimmt?
Ich bin zufrieden mit dem Team und der Weise, wie wir spielen. Auch im Derby haben wir durch merkwürdige und hässliche Tore verloren, das ist leider der Fussball. Ich hoffe, dass wir die Fehler des Gegners ausnützen können.
Wie erklären Sie sich die Aufholjagden der Gegner? Ein Problem des Spiels oder der Persönlichkeit?
Ein Problem des Fussballs. Es kommt vor, dass du in Führung gehst und noch verlierst oder in Rückstand gerätst und trotzdem noch gewinnst. Das ist Teil des Fussballs, denn das Spiel dauert 95 Minuten.
Sind Sie zufrieden mit dem Einsatz der Spieler in den Spielen und im Training? Wer spielt Morgen im zentralen Mittelfeld, da De Rossi und Tachtsidis gesperrt sind?
Es ist eine junge Mannschaft, die hart arbeitet, sie haben einen grossen Willen, sich zu entwickeln, das freut mich. Castan ist Teil der brasilianischen Nationalmannschaft, Tachtsidis Teil der griechischen und Florenzi Teil der italienischen Nationalmannschaft. Es freut mich für die Jungs und für den Verein, trotz den nicht ganz so positiven Resultaten. Wer spielen wird? Das werdet ihr Mogen sehen.
Hatten Sie je das Gefühl, dass es sich um die letzte Chance handelt? Benötigten Sie die Bestätigung des Vertrauens, dass der Verein in Sie setzt?
Ich bin seit 40 Jahren im Fussballgeschäft tätig, und ich bin mir bewusst, dass die Vereine Änderungen vornehmen, wenn die Resultate ausbleiben oder man so nicht weitermachen kann. Aber ich hatte nie den Eindruck, dass sich der Verein von mir trennen möchte: sie arbeiten mit mir, wir kollaborieren. Es ist klar: wenn du sieben Spielen in Folge verlierst, musst du dich in Schwierigkeiten fühlen. Aber das ist uns ja noch nicht passiert.
Lamela?
Er war bis gestern Torschützenkönig der SerieA. Er war es nicht gewohnt, so oft zu treffen, er verfügt über ein grosses technisches und physisches Potential. Verbessern kann er sich noch im Spiel ohne Ball, aber auch so bereitet er mir grosse Freude.
Zum Mittelfeld?
Normalerweise arbeitet man mit einem Spielmacher, einem echten Mittelfeldspieler und einem Spieler, der sich in der Bewegung mit ins Spiel einbringt. Aber darüber verfügt nun mal nicht jede Mannschaft. Ich habe auch schon Meisterschaften bestritten mit drei ausschliesslich technischen Spielern im Mittelfeld, auch so kann man Fussball spielen. Das hängt dann immer davon ab, wie die anderen Bereiche das Mittelfeld unterstützen.
Was fehlt, um die Kontinuität zu finden, die Sie bei Pescara gefunden hatten?
Die Resultate von Pescara? Da habe ich so meine Zweifel, schliesslich haben wir auch mal vier Spiele in einem Monat verloren. Aber das Team hatte den Willen und wollte es unbedingt, so haben wir die Meisterschaft der SerieB gewonnen. Ich wünsche mir, dass dieses Team seinen wahren Wert ausdrückt, denn es verfügt über alles, was nötig ist, um einen guten Fussball zu zeigen, der zudem die Resultate einfährt. Das hängt nicht von der Kondition ab, sondern eher davon, dass viele Spieler neu sind, sie kommen von weit her und müssen sich anpassen: ich habe bereits Beispiele gebracht, Maradona, Zidane, Platini. Sie alle haben im ersten Jahr nicht wirklich überzeugt, man hat ihnen Zeit gelassen uns sie wurden zu Phänomenen. Anpassungsschwierigkeiten und Mühe, sich ins Team zu integrieren, sind normal.
Haben Sie das Gefühl, etwas falsch gemacht zu haben? Wie gefährlich kann Torino sein?
Wer etwas tut, kann auch Fehler begehen. Aber wenn ich eine Sache tue, bin ich davon überzeugt. Grosse Fehler schreibe ich mir nicht zu, aber es ist klar, dass ich als Trainer für die Resultate verantwortlich bin. Torino spielt auswärts stark, neben den fünf Toren gegen Atalanta haben sie noch fünf Unentschieden erreicht. Man sieht, dass sie ihr Spiel auf die Defensive ausrichten, da sie fünf Mal zu null gespielt haben. Jetzt liegt es an uns, sie in Bedrängnis zu bringen: bis vor einem Jahr habe bin ich mit meinem Team auf sie getroffen, das Team ist in etwa dasselbe geblieben, aber es wird viel Arbeit und viel Geduld brauchen, um zum Abschluss zu kommen.
Übersetzt aus dem Italienischen. Quellen: Pressekonferenz/romanews.eu