RUDI GARCIA
Es war heute ein sehr kompliziertes Spiel, aber ich möchte zuerst über den technisch-taktischen Aspekt hinausgehen: Wir haben eine Mannschaft mit einem unglaublichen Charakter gesehen…
Das ist seit Saisonbeginn schon so, nicht nur heute, hier zu siegen, wo seit über einem Jahr keiner mehr gewonnen hatte und noch dazu zu zehnt, ist etwas sehr schönes und wichtig für unsere Zukunft. Dieser Sieg wird am Ende der Saison noch wichtig sein. Es war der schönste Sieg bisher.
Wie erklären sie sich die Schwierigkeiten in der ersten Hälfte?
Wird taten uns mit den Kontern von Udinese schwer, das war unser Fehler, wir haben ihnen zu viel Platz gelassen. Wir haben nicht gut verteidigt und dabei meine ich nicht die Verteidiger, sondern die gesamte Mannschaft. In der Halbzeit haben wir dann etwas umgestellt.
Tut sich die Mannschaft schwer mit einem klassischen Mittelstürmer wie Borriello zu spielen?
Udinese hat auch das System geändert und gegen uns mit einer Viererkette hinten gespielt, die Möglichkeiten waren auf den Aussenbahnen, auch die Gefahren. Für mich war es wichtig die Aussen in der Offensive zu nutzen. Aber in der ersten Hälfte sind wir unter unseren Möglichkeiten geblieben.
In ihrer Mannschaft nimmt sich keiner zurück wenn es um das attackieren geht, wie Strootman beim Tor…
Ja, die Aktion ist wunderschön, wir waren zu zehnt. Die Stärke der Mannschaft ist der Glauben an sich selbst und der Wille nach vorne zu gehen. Heute mehr als sonst brauchten wir frische Kräfte, als Bradley, Marquinho und Torosidis eingewechselt wurden, haben wir weiterhin gefährliche Aktionen kreiert und immer mehr gemacht. Wir haben zu zehnt versucht zu gewinnen und nicht das Spiel zu blockieren.
Liedholm sagte immer, dass man zu zehnt besser spielt…
Ja, das gilt vielleicht für ein Spiel aber nicht für zwei oder drei, da wird es sehr schwer. Wenn man in Unterzahl ist muss man sehr eng mit den Linien stehen und auf Geschwindigkeit und Standards setzen, deshalb ist Borriello raus und Marquinho rein, weil er schneller ist.
Ist es ihr Verdienst, dass sich alle Spieler bei ihnen als Stammspieler fühlen?
Wir haben heute gesehen, dass alle wichtig sind, heute haben der Capitano und Gervinho gefehlt. Alle sind wichtig, denn einer, der heute auf der Bank sitzt, kann morgen schon in der Startelf stehen.
Die Fans der andern Mannschaften sagen, dass die Roma auch viel Glück hat, glauben sie an den Faktor Glück?
Das Glück muss man herausfordern, das kommt nicht von alleine. Indem man auf dem Platz alles gibt und unter der Woche hart arbeitet fordert man auch das Glück heraus. Wir haben in Unterzahl gespielt, aber am Ende der ersten Halbzeit hätten wir in Überzahl sein können, das ist nicht Glück sondern das ist Fussball. Wichtig ist Vertrauen in seinen Mitspielern zu haben und das war heute vorhanden.
De Rossi hat heute auch das Spiel gemacht, auch beim langen Pass zu Strootman, der dann zum Tor geführt hat, ist er die wahre Stärke der Roma in dieser Saison?
Er ist sicherlich eine der Stärken, er ist ein grosser Spieler und ein grosser Mensch, beim Tor hat er einen wunderbaren Pass gespielt.
Weil sie in der Pressekonferenz am Freitag ein philosophisches Konzept zur Erklärung benutzt haben: Waren sie in Philosophie in der Schule gut?
Nicht besser als ihr (lacht).
Denken sie an den Meisterschaftsgewinn nach den neun Siegen? Bei Juventus damals bedeutete es Scudetto…
Es ist nicht einfach darauf zu antworten, wie De Rossi schon sagte, sie haben auch schon 11 Siege hintereinander gefeiert und sind noch Fünfte geworden. Natürlich hilft es 27 Punkte zu haben, aber ich schaue wo der vierte ist und wie viele Punkte zwischen uns und dem vierten sind, das zählt am meisten.
Die Spieler feiern vor dem Fanblock
WALTER SABATINI (vor dem Spiel)
Das Umfeld fragt sich wenn sie verlängern…
Das ist kein aktuelles Problem, die Roma weiß was ich denke und ich weiß was die Roma denkt. Für mich gibt es kein Problem und für die Roma auch nicht. Es ist meine Entscheidung mir die Zukunft anzuschauen und dann zu wählen.
Also werdet ihr im Mai entscheiden?
Wenn ich den Winter überlebe ja.
Die gesamte Vereinsführung hat eine Scudettoprämie ausser sie, warum?
Ich habe nie daran gedacht, es ist eine Art, Verträge zu machen. Jetzt heisst so etwas Meisterschaftsprämie aber das war schon vorgesehen, nicht erst jetzt wo wir oben dabei sind.
In Rom haben sie ihnen ein Denkmal aufgestellt nach dem Transfermarkt, den sie im Sommer gemacht haben, hat sich das Verhältnis zu den Tifosi verändert?
Zu den Tifosi nicht, ich wurde immer wertgeschätzt, wahrscheinlich hat sich das Verhältnis zum gesamten Umfeld geändert. Im Fussball werden Wahrheiten und Lügen im gleichen Maße produziert ohne dass sich die Basisgründe ändern. Letztes Jahr hat es geheissen, dass wir nicht gewinnen, weil Baldini die Trainer aussucht und jetzt wähle ich alleine aus und wir gewinnen. Das stimmt absolut nicht, wir haben immer zusammen gearbeitet und entschieden, im Guten wie im Schlechten. Im Gegenteil, die Ergebnisse, die wir gerade erreichen, sind zum Teil auch Francos Verdienst.
FRANCESCO TOTTI (auf seinem Blog)
Ein „bravo“ an meine Mannschaftskameraden, die alle Mut, Stärke und – wie wir sagen – zwei riesige Eier gezeigt haben! Wir alle sind die Roma, egal wer spielt. Und ich sage auch ein grosses „Danke“ an unsere Fans, die uns auch gegen Udinese, die seit Ewigkeiten nicht mehr zu Hause verloren hatten, toll unterstützt haben. Ganz groß!
MICHAEL BRADLEY
Die Roma tritt mit 9 Siegen aus 9 Spielen in die Geschichte ein…
Wir denken nur von Spiel zu Spiel, wir sind hergekommen, um zu versuchen drei Punkte mitzunehmen. Wir haben alles gegeben und am Ende haben wir drei verdiente Punkte mitgenommen.
Woher nehmt ihr die Kraft?
Dies ist eine Mannschaft mit grossem Willen und grosser Entschlossenheit, letztes Jahr ist es nicht gut gelaufen, dieses Jahr sind wir konzentriert und wollen so weitermachen.
Die beste Verteidigung Europas…
Das ist natürlich schön aber wir arbeiten jeden Tag um uns zu verbessern ohne auf die Statistiken zu schauen.
Kann die Roma um den Scudetto mitspielen?
Jetzt denken wir an Chievo und werden alles geben, um zu gewinnen.
Wie hast du dich entschlossen zu schiessen?
Kevin hat mir den Ball perfekt abgelegt und ich habe versucht ruhig zu bleiben. Zum Glück ist er ins Tor gegangen.
Heute habt ihr auch ohne einige wichtige Spieler ein grosses Match gespielt…
In der Meisterschaft braucht es alle und wir wissen, dass es auch schwere Momente geben wird. Aber wir wissen, dass wir auf dem Platz alles geben müssen, immer.
Hast du von diesem Moment geträumt? Eine Widmung?
Wenn man Profi ist muss man konzentriert bleiben auch wenn es mal nicht gut läuft. Als ich verletzt war hat mir die Mannschaft sehr geholfen und die ganze Gruppe ist sehr einig. Wir wollen so weiter machen.
Du bist in einem heiklen Moment ins Spiel gekommen, was hat Garcia vor der Einwechslung gesagt?
Es war ein schwerer Moment aber wir mussten weiter nach vorne gehen. Der Trainer hat zu mir gesagt, dass ich sowohl der Verteidigung als auch dem Angriff helfen soll.
KEVIN STROOTMAN
Was war das für ein Spiel?
Es war ein schweres Spiel aber wir haben wenig zugelassen. In der zweiten Halbzeit haben wir besser begonnen, aber in der Halbzeit haben wir uns gesagt, dass wir nicht verlieren wollen. Der Sieg ist ein Verdienst aller.
Was denkst du über das Tor von Bradley?
Wir haben es trotz des Fehlens wichtiger Spieler geschafft zu gewinnen. Bradley ist das Emblem dieser Mannschaft: Er ist eben von einer Verletzung zurückgekehrt und ist im richtigen Moment cool geblieben, das heisst, dass jeder der reinkommt Gutes leisten kann.
Ist das Mittelfeld der Roma das beste Europas?
Ich weiß nicht, aber wir sind sicherlich stark. Daniele ist eine Mauer vor der Abwehr und Miralem spielt einen wundervollen Fussball und lässt jeden neben ihm gut aussehen. Wir haben einen tollen Kader und alle sind unersetzlich.
ADEM LJAJIC
Ein schweres Spiel, aber am Ende ist alles gut gegangen…
Ich kann es noch nicht glauben. Es ist ein sehr schweres Pflaster hier, aber wir haben alles gegeben.
Wie sehr hat Totti gefehlt?
Sehr, auch Gervinho hat gefehlt, aber wir wissen, dass jeder gut spielt der hereinkommt. Wir sind eine tolle Gruppe.
Glaubt ihr jetzt an den Scudetto?
Darüber will ich nicht sprechen. Wir spielen Spiel für Spiel und jetzt denken wir nur an Chievo.
Eine grosse Aufopferung deinerseits…
Ich gebe immer alles für die Mannschaft. Ich kann mal gut und mal schlecht spielen, aber ich will immer meinen Teil beitragen und mir gefällt es zu laufen.
Du verstehst immer wann es der richtige Moment ist einfach zu spielen oder den besonderen Spielzug zu suchen…
Ja, heute brauchte es nichts besonderes sondern der Defensive zu helfen. Ein äusserst wichtiger Sieg, mit dem Herzen.
Neun Siege in Serie, hättest du dir das erwartet?
Nein, wenn ich ehrlich bin. Ich habe aber sofort eine tolle Gruppe gesehen und jeder spielt für den anderen. Jeder gibt alles und wir wollen so weiter machen.
Spielst du lieber in der Mitte oder auf aussen?
Ich starte am liebsten von der linken Seite, aber der Trainer sagt, dass ich auch in der Mitte spielen kann.
Zu Beginn hast du mal gesagt, dass die Roma hinter Juventus und Napoli ist, denkst du das immer noch?
Heute denke ich das nicht mehr. Wir haben 5 Punkte mehr als sie, aber spielen wir Spiel für Spiel und schauen dann was passiert.
Quelle: romanews.eu
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